Sonntag, 3. Juli 2011



12-Milliarden-Euro-Kredit Euro-Finanzminister bewahren Griechenland vor Pleite
SPIEGEL ONLINE
02. Juli 2011, 20:39 Uhr
12-Milliarden-Euro-Kredit
Euro-Finanzminister bewahren Griechenland vor Pleite

Griechen-Rettung, nächster Akt: Per Videokonferenz haben die Euro-Finanzminister einen Multi-Milliarden-Kredit für das von der Pleite bedrohte Land freigegeben. Das neue Rettungspaket steht allerdings immer noch nicht.

Brüssel - Das von der Pleite bedrohte Griechenland hat in dieser Woche mit einem gigantischen Sparpaket vorgelegt - nun soll es den dringend benötigten internationalen 12-Milliarden-Euro-Kredit auch bekommen. Die Euro-Finanzminister haben die für diesen Monat fällige Teilzahlung aus dem seit 2010 laufenden Hilfsprogramm von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) am Samstagabend verabschiedet - per Videokonferenz, und nicht wie geplant, auf einem Treffen am Sonntag in Brüssel.

Ursprünglich wollten die Minister dort auch über ein neues Rettungspaket für Griechenland debattieren, das bis zu 120 Milliarden Euro umfassen und auch private Gläubiger beteiligen soll. Der Vorsitzende der Eurogruppe, Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker, hatte die Vorverlegung entschieden. "Mir war es lieber, eine undramatische Konferenz zur Auszahlung der fünften Tranche aus dem Hilfsprogramm zu haben, als eine dramatische Sitzung, wo man den Eindruck gehabt hätte, dass man sich erst einer Entscheidung annähert", sagte er am Freitagabend.

Die Debatte über das neue Paket soll jetzt am 11. Juli beim nächsten regulären Treffen der Euro-Minister geführt werden, sagte Juncker. Es stehe aber noch nicht fest, ob es zu diesem Termin schon eine endgültige Einigung geben werde. Juncker wandte sich gegen Spekulationen, wonach das zweite Rettungspaket für Athen auf die lange Bank geschoben werden könnte. "Es wird ein neues Griechenland-Programm geben - in enger Abstimmung mit dem Internationalen Währungsfonds." Finanzminister Wolfgang Schäuble sagte dem SPIEGEL, die Bundesregierung habe für eine eventuelle Pleite Griechenlands vorgesorgt.

"Wir brauchen einen Businessplan"

Von den nun beschlossenen 12 Milliarden Euro entfallen 8,7 Milliarden Euro auf die Europäer und 3,3 Milliarden Euro auf den IWF. Der IWF will laut Medienberichten voraussichtlich am 8. Juli bei einer Verwaltungsratssitzung über seinen Anteil an der Tranche entscheiden.

Nach Überzeugung der deutschen Industrie benötigt Griechenland nun dringend ein langfristiges Investitionsprogramm zur wirtschaftlichen Erholung. "Wir brauchen einen Businessplan", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel. "Jetzt müssen Wege gefunden werden, um den Griechen Zeit zu verschaffen, damit sie wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen."

Forderungen nach einem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone wies Keitel strikt zurück. "Jede Lösung, die darauf abzielt, starke oder schwache Länder aus dem Währungsgebiet herauszulösen, wäre fatal sowie gefährlich und weit weg von der Realität." Auch ein radikaler Schuldenschnitt in Griechenland allein sei keine Lösung.

Nötig sei neben Finanzhilfen, Sparmaßnahmen und der Beteiligung von Banken und Versicherern ein auf mehrere Jahre angelegtes Paket, um das Land für Investoren attraktiver zu machen. "Griechenland benötigt ein Programm, mit dem nicht nur Ausgaben gekürzt, sondern auch Einnahmen generiert werden, die das Land heute nicht hat." Dies sei aber nicht kurzfristig machbar. "Das dauert nicht zwei, drei Monate, sondern mindestens fünf Jahre, wenn nicht gar zehn Jahre", sagte Keitel.

böl/dpa-AFX

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NEW DEAL für Eurozone
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03. Juli 2011, 11:37 Uhr
Investieren statt sparen
Ex-Spitzenpolitiker fordern "New Deal" für Euro-Zone

Europas Senioren wollen die Revolution: Mehrere ehemalige Staats- und Regierungschefs wollen die Krise der Währungsunion nach SPIEGEL-Informationen mit einem "New Deal" beenden. Statt zu sparen soll die Euro-Zone massiv investieren - und Staatsanleihen von Pleitestaaten kaufen.

Hamburg - Europa ging es auch schon mal besser - und die Währungsunion befindet sich in einer dramatischen Krise. Deshalb fordert nun eine Gruppe ehemaliger Regierungs- und Staatschefs einen "New Deal" nach amerikanischem Vorbild, um "den Fortbestand der Euro-Zone und den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt sicherzustellen".

Der "New Deal" war ein US-Reformprogramm, mit dem in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts über massive Staatsinvestitionen die Wirtschaft angekurbelt wurde. Die Euro-Zone könnte ebenfalls über die Ausgabe von EU-Anleihen Gelder einsammeln, "um den Wirtschaftsaufschwung zu finanzieren, statt Sparmaßnahmen durchzuführen", heißt es nach SPIEGEL-Informationen in einer Deklaration, die unter anderem die früheren Regierungschefs Guy Verhofstadt (Belgien), Giuliano Amato (Italien), Michel Rocard (Frankreich) und der ehemalige portugiesische Präsident Jorge Sampaio unterstützen.

Die Initiative ging vom Direktor der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Athen, Yanis Varoufakis, und vom britischen Labour-Politiker und Wirtschaftsprofessor Stuart Holland aus. Den Wissenschaftlern zufolge könnte das Geld dieses "New Deals" vor allem in Projekte fließen, die mit Hilfe der Europäischen Investitionsbank EIB durchgeführt werden.

Allianz beteiligt sich mit 300 Millionen Euro

Aus den künftigen Einnahmen solcher Projekte könnten die EU-Schuldverschreibungen dann nach ihrem Auslaufen bedient werden. Der Erklärung zufolge hätten EU-Anleihen große Chancen, Überschüsse aus Staatsfonds und Schwellenländern anzuziehen und zu relativ niedrigen Zinsen verkauft zu werden. Deshalb solle die EU auf diese Weise nicht nur Gelder für Investitionen einsammeln, sondern auch einen Teil der Schulden von Ländern wie Griechenland in EU-Bonds umtauschen. Dies hatte bereits der Euro-Gruppenchef Jean-Claude Juncker gefordert.

Ein erster Schritt zur Rettung der Euro-Zone ist mit der Verabschiedung des griechischen Sparpakets und der anstehenden Auszahlung der nächsten Finanzhilfen für das Land gemacht. Am neuen Rettungsprogramm beteiligen sich auch die privaten Gläubiger.

Der Münchner Versicherungskonzern Allianz ist bis 2014 mit rund 300 Millionen Euro dabei. Damit sich das Land aber in Zukunft wieder Geld am Kapitalmarkt besorgen könne, bräuchten "die Gläubiger ein gewisses Sicherheitsnetz", sagte Allianz-Chef Michael Diekmann in einem Gespräch mit dem SPIEGEL.

"Größere Auswirkungen als die Lehman-Pleite"

Ansonsten würde momentan kein privater institutioneller Anleger Geld in Griechenland investieren. Nach den Vorstellungen Diekmanns soll ein Teil des Geldes aus dem Euro-Rettungsmechanismus für die Schaffung eines Anleiheversicherers verwendet werden. Der könne dann die Anleihen bis zu einem Nennwert von beispielsweise 90 Prozent absichern. Der maximal mögliche Verlust für die Investoren läge dann bei zehn Prozent.

Die Allianz selbst hat innerhalb eines Jahres die griechischen Staatsanleihen in ihrem Besitz von 3,3 auf 1,3 Milliarden Euro reduziert. Der Versicherer habe sich "hundertprozentig" an die damaligen Absprachen mit der Bundesregierung gehalten, keine Griechenland-Anleihen zu verkaufen.

Es sei damals darum gegangen, "die Anleihen nicht in einen fallenden Markt zu verkaufen", sagt Diekmann. Zudem habe die Absprache nicht das gesamte Portfolio betroffen, und die Allianz habe "nur unter dem Vorbehalt zugestimmt, dass das nur geht, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist".

Die Europäer haben nach Diekmanns Ansicht keine Alternative zu einem neuen Hilfsprogramm. "Sich auf einen Plan B einzulassen, bedeutet, sich eine Kapuze aufzusetzen und mit 200 Stundenkilometern auf der Autobahn zu fahren", warnte er. Eine Insolvenz Griechenlands hätte noch größere Auswirkungen als die Pleite der US-Bank Lehman.

Mehr dazu im aktuellen SPIEGEL ab den Seiten 62 und 68

böl

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FORUM:

Kann Europa die Euro-Krise stoppen?
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Tagesschau Wirtschaftsteil 03.07.11
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Wissenswerte Berichte über die Eurokrise
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/kanaluebersicht/986842/thema/Euro-in-Gefahr---alle-Videos



Strassenschlachten in Athen
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Die Griechen wehren sich gegen erneute Sparpakete
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Auch die Heute-Show sorgt sich um Griechenland
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Wende im Fall Strauss-Kahn (Ehemaliger IWF-Chef)
Spektakuläre Entwicklung im Fall Strauss-Kahn

Im Fall des der versuchten Vergewaltigung bezichtigten Ex-IWF-Chefs bezweifelt die Anklage die Aussage des Opfers. Ein krimineller Hintergrund wird vermutet.

An der Glaubwürdigkeit des Zimmermädchens, das dem früheren Währungsfonds-Chef Dominique Strauss-Kahn einen Vergewaltigungsversuch vorwirft, gibt es nach Angaben der "New York Times" erhebliche Zweifel.
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Sex, Lügen & ein nicht vorhandenes Video –
Der Fall Strauss-Kahn

Die Zeitung schreibt in ihrer Freitagausgabe, dass die Staatsanwälte das Vertrauen in ihre wichtigste Zeugin verloren hätten. Der ganze Fall sei "am Rande des Zusammenbruchs". Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Strauss-Kahn noch am Freitag erneut vor Gericht erwartet wird.

Die 32-Jährige, die vor neun Jahren aus dem westafrikanischen Guinea eingewandert war, soll nicht nur bei ihrem Asylantrag gelogen haben. Es gebe auch Hinweise, dass sie in Geldwäsche und Drogenhandel verwickelt sei. Die Zeitung beruft sich dabei auf zwei hochrangige Strafverfolger, ohne sie namentlich zu nennen.

Lügen bei der Vernehmung

Die Frau hatte angegeben, dass Strauss-Kahn sie am 14. Mai in seinem Hotelzimmer splitternackt überfallen und zum Oralsex gezwungen habe. Der Franzose wurde gut vier Stunden später aus der Ersten-Klasse-Kabine seines Paris-Fluges festgenommen und vorübergehend inhaftiert.

Die letzten Wochen durfte er allerdings, nach Hinterlegung einer Kaution von sechs Millionen Dollar, unter strengsten Auflagen, in einem großzügigen Apartment in Manhattan wohnen. Wegen der Vorwürfe war Strauss-Kahn als IWF-Chef zurückgetreten.
Strauss-Kahn – Sextäter oder Opfer einer Intrige?

G20 meeting at the Elysee Palace
Foto: picture alliance / dpa/EPA POOL Dominique Strauss-Kahn war seit 2007 geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) und galt als aussichtsreicher Kandidat bei der nächsten Präsidentschaftswahl in Frankreich. Doch dann ...

Die Ermittler würden nun intern über „große Löcher“ in der Glaubwürdigkeit der Frau klagen, berichtete die Zeitung. Sie habe bei den Vernehmungen in den letzten knapp sieben Wochen wiederholt gelogen. Auch wenn es Beweise für einen sexuellen Kontakt gebe, würden die Ankläger ihr nicht mehr viel glauben.

100.000 Dollar auf dem Konto

So soll sie am Tattag mit einem inhaftierten Mann über die Möglichkeit gesprochen haben, mit Vorwürfen gegen den Franzosen Geld zu machen. Der Mann sitze wegen Drogenschmuggels und habe immer mal wieder Geld, zusammen etwa 100.000 Dollar, auf dem Konto der Frau geparkt. Bislang galt sie als alleinstehende Mutter, die mit dem Lohn als Zimmermädchen mühsam sich und ihr Kind durchbringt.

Laut „Times“ sagte die Frau, die Einzahlungen seien von einem Freund ohne ihr Wissen gemacht worden. Sie wisse auch nichts über monatliche Telefonrechnungen in Höhe von Hunderten Dollar. Staatsanwalt Cyrus Vance sagte dem Gericht laut „Times“, er habe „große Probleme mit dem Fall“.

Strauss-Kahn sollte am Freitag wieder vor Gericht erscheinen. Bei dem Termin sollte es um leichtere Haftbedingungen für den 62-Jährigen gehen. Eigentlich war als nächster Verhandlungstag der 18. Juli vorgesehen.
Tatort Hotel – das Sofitel in New York



Infos zum Euro
Entnommen aus Wikipedia

Der Euro (€) ist die Währung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, einem Politikbereich der Europäischen Union (EU). Er wird von der Europäischen Zentralbank emittiert und fungiert als gemeinsame offizielle Währung in 17 EU-Mitgliedstaaten sowie sechs weiteren europäischen Staaten, die zusammen die Eurozone bilden. Nach dem US-Dollar ist der Euro die wichtigste Reservewährung der Welt.[1]

Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als Buchgeld, drei Jahre später am 1. Januar 2002 erstmals als Bargeld eingeführt. Damit löste er die nationalen Währungen als Zahlungsmittel ab. Die Euromünzen werden von den nationalen Zentralbanken der 17 Staaten des Eurosystems sowie von drei weiteren Staaten mit jeweils landesspezifischer Rückseite geprägt. Die Eurobanknoten unterscheiden sich europaweit nur durch verschiedene Buchstaben der Seriennummer.
Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte des Euros
1.1 Der Euro als politisches Projekt
1.2 Verwirklichung des Euro-Projektes
1.2.1 EU-Konvergenzkriterien und der Stabilitäts- und Wachstumspakt
1.2.2 Namensfindung
1.2.3 Einführung des Euros als Buchgeld
1.2.4 Der endgültige Übergang zum Euro
1.2.4.1 Deutschland
1.2.4.1.1 Bargeldumtausch
1.2.4.1.2 Umstellung der Konten und Verträge
1.2.4.1.3 Bargeldumtausch für Nachzügler
1.2.4.2 Österreich
1.2.4.3 Andere EU-Länder
1.3 Akzeptanz des Euros
1.3.1 Akzeptanz in Deutschland
1.3.2 Akzeptanz in Österreich
2 Europäische Zentralbank
3 Eurozone
4 Ökonomische Folgen der Einheitswährung
4.1 Vorteile
4.2 Nachteile
4.3 Rohstoffpreise
4.4 Inflation
4.4.1 Gefühlte und gemessene Verteuerung
4.4.2 Erklärung der Diskrepanz
4.5 Euro und nationale Wirtschaftspolitik
4.6 Der Euro im globalen Währungssystem
5 Wechselkurse zum Euro
5.1 Umrechnung der alten Währungen in Euro
5.2 Historischer Kursverlauf zum US-Dollar
5.3 Bedeutung des US-Dollar-Euro-Wechselkurses
5.4 Euro Currency Index
6 Name, Symbole und Codes
6.1 Währungsname
6.2 Untereinheit Cent
6.3 Pluralformen
6.4 Euro-Währungssymbol
6.5 ISO-Währungscode
6.6 Amtliche Schreibweisen
7 Eurobargeld
7.1 Münzen
7.1.1 Gebrauchsmünzen
7.1.2 2-Euro-Gedenkmünzen
7.1.3 Sammlermünzen
7.2 Banknoten
7.3 Herkunft der Eurobanknoten
7.4 Diskussionen um das Bargeld
7.4.1 Einführung von 1- und 2-Euro-Scheinen
7.4.2 Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen
7.4.3 Andere Münzformen oder -stückelungen
7.5 Fälschungssicherheit
7.5.1 Banknoten
7.5.2 Münzen
7.5.3 Gegenwärtige Situation
8 Auszeichnungen
9 Literatur
10 Weblinks
11 Einzelnachweise

Geschichte des Euros
Der Euro als politisches Projekt
→ Hauptartikel: Europäische Wirtschafts- und Währungsunion#Geschichte
Euroscheine

Die Idee einer einheitlichen europäischen Währung, die den Handel zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft erleichtern sollte, entstand schon recht bald in der Geschichte der europäischen Integration. 1970 wurde das Vorhaben im sogenannten „Werner-Plan“ erstmals konkretisiert, der bis 1980 in einer europäischen Währungsunion münden sollte. Das Vorhaben führte 1972 zur Gründung des Europäischen Wechselkursverbunds, scheiterte letztlich jedoch, unter anderem wegen des Zusammenbruchs des Bretton-Woods-Systems.

Stattdessen wurde 1979 das Europäische Währungssystem (EWS) eingerichtet, das allzu starke Schwankungen der nationalen Währungen verhindern sollte. Zu diesem Zweck wurde die Europäische Währungseinheit ECU geschaffen – eine Korbwährung, die man als Vorläufer des Euros bezeichnen kann. Der ECU diente jedoch nur als Verrechnungseinheit. Als Bargeld gab es ihn nicht, nur einige symbolische Sondermünzen wurden ausgegeben. Allerdings gaben einige EG-Mitgliedstaaten Anleihen und Obligationen in ECU aus, die auch an den Börsen gehandelt wurden.

Im Jahr 1988 erarbeitete schließlich ein Ausschuss unter Leitung des EG-Kommissionspräsidenten Jacques Delors den sogenannten „Delors-Bericht“, der in drei Schritten zur Schaffung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion führte. Die erste Stufe der Währungsunion wurde am 1. Juli 1990 mit der Herstellung des freien Kapitalverkehrs zwischen den EG-Staaten eingeleitet. Nachdem im Vertrag von Maastricht 1992 die rechtlichen Grundlagen für die weitere Umsetzung gelegt worden waren, begann am 1. Januar 1994 die zweite Stufe mit der Gründung des Europäischen Währungsinstitut (EWI) und der Überprüfung der Haushaltslage der Mitgliedstaaten. Die letzte Stufe schließlich wurde am 1. Januar 1999 mit Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB) und der endgültigen Festlegung der Euro-Wechselkurse der nationalen Währungen.
Verwirklichung des Euro-Projektes
EU-Konvergenzkriterien und der Stabilitäts- und Wachstumspakt
→ Hauptartikel: EU-Konvergenzkriterien und Stabilitäts- und Wachstumspakt

Im Vertrag von Maastricht von 1992 einigten sich die EU-Mitgliedstaaten auf bestimmte „Konvergenzkriterien“, die Staaten erfüllen mussten, um den Euro als Währung einzuführen. Sie umfassen im Einzelnen die Stabilität der öffentlichen Haushalte, des Preisniveaus, der Wechselkurse zu den übrigen EU-Länder und des langfristigen Nominalzinssatzes. Auf Initiative des damaligen deutschen Finanzministers Theo Waigel wurde das erste dieser Kriterien auf dem Gipfel in Dublin 1996 auch über den Euro-Eintritt hinaus festgeschrieben. Dieser Stabilitäts- und Wachstumspakt erlaubt den Euroländer eine jährliche Neuverschuldung von maximal 3 % und einen Gesamtschuldenstand von maximal 60 % ihres Bruttoinlandsprodukts.

Allerdings kam es sowohl vor als auch nach der Euro-Einführung immer wieder zu Verstößen der Mitgliedstaaten gegen diese Regelungen. So konnte insbesondere Griechenland den Euro nur aufgrund von geschönten Statistiken einführen,[2] und zahlreiche Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland und Frankreich, verstießen mehrfach gegen den Stabilitäts- und Wachstumspakt. Die darin vorgesehen Sanktionen gegen Euroländer mit überhöhtem Defizit, die von den Finanzministern der übrigen Mitgliedstaaten verhängt werden können, wurden bisher jedoch noch kein einziges Mal angewandt. Insbesondere in Folge der Euro-Krise führte dies ab 2010 zu einer Debatte über eine mögliche Weiterentwicklung der Regelungen für die Währungsunion.
Namensfindung
Eurozeichen als Kunstwerk am Willy-Brandt-Platz in Frankfurt

Nachdem zunächst die Bezeichnung der alten Verrechnungswährung ECU auch für die geplante Gemeinschaftswährung erwartet worden war, wurde Anfang der 1990er Jahre Kritik daran laut, da sie – als Abkürzung für European Currency Unit – zu technisch und unpersönlich sei. Am 16. Dezember 1995 legte der Europäische Rat in Madrid daher einen anderen Namen der neuen Währung fest: „Euro“. Der Begriff soll regelkonform nur in der Einzahl verwendet werden (siehe unten, Pluralformen).

Zuvor waren auch alternative Vorschläge im Gespräch. Wichtige Kandidaten waren dabei europäischer Franken (der in seiner spanischen Übersetzung Franco jedoch in unpassender Weise an Francisco Franco erinnert hätte), europäische Krone und europäischer Gulden. Durch die Verwendung eines bereits bekannten Währungsnamens sollte dabei Kontinuität signalisiert werden und das Vertrauen der Bevölkerung in die neue Währung gefestigt werden. Darüber hinaus hätten einige Teilnehmerstaaten den bisherigen Namen ihrer Währung beibehalten können. Gerade dies stieß allerdings auch auf Kritik, da es einen Vorrang bestimmter Mitgliedstaaten gegenüber anderen angedeutet hätte. Letztlich scheiterten alle Vorschläge an den Vorbehalten einzelner Staaten, insbesondere Großbritanniens. Als Reaktion schlug die deutsche Delegation um Finanzminister Theodor Waigel den Namen „Euro“ vor.

Die symbolische Wertangabe Euro auf einer Medaille ist erstmals für eine Ausgabe aus dem Jahr 1965 nachweisbar. Eine weitere private Prägung mit dieser Nominalbezeichnung ist 1971 in den Niederlanden hergestellt worden. Dabei wird der erste Buchstabe der Bezeichnung Euro als ein C mit eingefügtem kurzem leicht geschlängelten Strich geschrieben. Der erste Buchstabe der Umschrift EUROPA FILIORUM NOSTRORUM DOMUS (lat.: Europa [ist] das Haus unserer Kinder) wird ebenso geschrieben.
Einführung des Euros als Buchgeld

Am 31. Dezember 1998 wurden die Wechselkurse zwischen dem Euro und den einzelnen Währungen der Mitgliedstaaten unwiderruflich festgelegt, am 1. Januar 1999 wurde der Euro gesetzliche Buchungswährung. Er ersetzte die frühere Korbwährung ECU in einem Umrechnungsverhältnis von 1:1. Einen Tag später, am 2. Januar, notierten die europäischen Börsen bereits sämtliche Wertpapiere in Euro.

Eine weitere Änderung im zeitlichen Zusammenhang mit der Euro-Einführung war der Wechsel in der Methode der Preisdarstellung für Devisen. In Deutschland war bis zum Stichtag die Preisnotierung (1 USD = x DEM) die übliche Darstellungsform. Seit 1. Januar 1999 wird der Wert von Devisen in allen Teilnehmerländern in Form der Mengennotierung dargestellt (1 EUR = x USD). Ferner konnten seit dem 1. Januar 1999 Überweisungen und Lastschriften in Euro ausgestellt werden. Konten und Sparbücher durften alternativ auf Euro oder die alte Landeswährung lauten.

Griechenland trat dem Euro erst zwei Jahre nach den anderen Mitgliedstaaten am 1. Januar 2001 bei.
Der endgültige Übergang zum Euro
Deutschland
Bargeldumtausch
Deutsches Starterkit

In Deutschland wurde der Euro im Rahmen des sogenannten „Frontloading-Verfahrens“ ab September 2001 an Banken und Handel verteilt. Der Handel sollte durch die Ausgabe von Euro und Annahme von D-Mark in den Umtauschprozess einbezogen werden.

Ab dem 17. Dezember 2001 konnte in deutschen Banken und Sparkassen bereits eine erste Euromünzenmischung, auch „Starterkit“ genannt, erstanden werden. Diese Starterkits beinhalteten 20 Münzen im Wert von 10,23 Euro und wurden für 20 D-Mark ausgegeben, wobei die anfallende Rundungsdifferenz auf die Staatskasse übernommen wurde.

Um nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel 2001/2002 Schlangen an den Schaltern der Banken zu vermeiden, wurde es ermöglicht, auch im Januar und Februar 2002 beim Handel in D-Mark zu bezahlen. Das Wechselgeld wurde vom Handel in Eurocent und Euro herausgegeben. Zusätzlich kam ab 1. Januar 2002 Euro-Bargeld durch Abhebung an Geldautomaten und an den Schaltern der Banken in den Kreislauf. Weiter gab es in den ersten zwei Wochen des Januar Schlangen an den Umtauschschaltern der Banken und Sparkassen. Ab Ende Januar 2002 wurden Barbeträge hauptsächlich in Euro gezahlt. Eine Unwägbarkeit bei der Einführung des Euro-Bargeldes war, dass die Beschaffenheit, das Aussehen und die Formate der neuen Banknoten bewusst nicht vorab veröffentlicht wurden, um Fälschungen in der Einführungsphase zu vermeiden. Auch die Sicherheitsmerkmale, z. B. Wasserzeichen, Sicherheitsfaden, Hologrammfolie und Mikroschrift wurden nicht vorab bekannt gegeben.

Während die Umstellung der Geldautomaten weitgehend unproblematisch verlief, befürchtete die Automatenwirtschaft Umsatzverluste, da die Automaten entweder Euro oder D-Mark akzeptierten und andere Zahlungsvarianten wie etwa die GeldKarte damals keine nennenswerte Bedeutung hatten. Einige Verkehrsunternehmen wie etwa der Rhein-Main-Verkehrsverbund hatten zum Stichtag ungefähr die Hälfte der Automaten auf Euro umgestellt, sodass die Kunden regelmäßig sowohl einen Automaten mit Akzeptanz von D-Mark als auch einen für Euro vorfanden. Allerdings gestaltete sich der Übergang wesentlich reibungsloser als angenommen, so dass die Automaten teilweise früher als eigentlich geplant durchgängig auf Euro umgestellt wurden.
Umstellung der Konten und Verträge

Die Konten bei den Banken, Sparkassen und Versorgungsbetrieben wurden automatisch und kostenlos per 1. Januar 2002 von D-Mark auf Euro umgestellt. Verträge blieben gültig, nur der DM-Betrag wurde in Euro umgerechnet. Auch die Sparkonten wurden zum 1. Januar 2002 umgestellt. Die Sparbücher konnten nachträglich zum Nachtragen oder Neuausstellen am Bankschalter vorgelegt werden. Überweisungen und Schecks konnten ab 1. Januar 2002 nur noch in Euro ausgestellt werden.

Wegen dieser unproblematischen Umstellung der Konten per 1. Januar 2002 durch bloße Umrechnung war es sinnvoll, möglichst viele der D-Mark-Bargeldreserven bereits im Jahr 2001 auszugeben oder auf das eigene Konto einzuzahlen. Dies galt insbesondere für D-Mark- und Pfennig-Beträge, die in Kaffeekassen, Pfennigsammlungen für Brautkleider oder als Notreserve für besondere Ereignisse gehortet wurden.[3]
Bargeldumtausch für Nachzügler

In Deutschland endete die Übergangsfrist der parallelen Annahme von D-Mark und Euro durch den Handel mit Ablauf des 28. Februar 2002. Seitdem ist der Umtausch der D-Mark in Euro nur noch bei den Filialen der Deutschen Bundesbank (ehemals Landeszentralbanken) unbegrenzt und kostenfrei möglich.[4] Im Rahmen von Sonderaktionen nehmen manche deutsche Handelsketten und Einzelhändler hin und wieder die Deutsche Mark als Zahlungsmittel an.

Trotz der einfachen und kostenlosen Umtauschmechanismen waren im Mai 2005 noch D-Mark-Münzen im Wert von 3,72 Milliarden Euro (fast 46 % des Münzbestandes vom Dezember 2000) im Umlauf. Der Wert der noch nicht in Euro umgetauschten Banknoten beläuft sich auf 3,94 Milliarden Euro. Dabei handelt es sich nach Ansicht der Deutschen Bundesbank jedoch größtenteils um verlorengegangenes oder zerstörtes Geld.

Der Euro ist somit die fünfte Währung in der deutschen Währungsgeschichte seit der Reichsgründung 1871. Vorgänger waren Goldmark, Rentenmark (später Reichsmark), Deutsche Mark sowie die Mark der DDR (vorher Deutsche Mark beziehungsweise Mark der Deutschen Notenbank).
Österreich

In Österreich begann die Oesterreichische Nationalbank am 1. September 2001 mit der Vorverteilung von Euromünzen und -banknoten an die Kreditinstitute.[5] Diese konnten sofort damit beginnen, die Kommerzkunden und den Handel mit dem neuen Zahlungsmittel zu versorgen. Dafür wurden von der Nationalbank Kassetten mit Münzrollen, offiziell Startpaket Handel genannt, im Wert von 145,50 Euro mit einem Gegenwert von 2.000 Schilling für die Kassenausstattung im Handel ausgegeben.[6] Unabhängig davon konnte jedes Unternehmen seinen individuellen Eurobedarf bei seinem Kreditinstitut anmelden.[7]
Österreichisches Startpaket

An Privatpersonen wurden die offiziell Startpaket heißenden Münzsackerln ab 15. Dezember 2001 ausgegeben. Sie beinhalteten 33 Münzen im Gesamtwert von 14,54 Euro mit einem Gegenwert von 200,07 Schilling und wurden für 200 Schilling ausgegeben. Die allgemeine Geldausgabe – insbesondere auch der neuen Geldscheine – begann am 1. Jänner 2002.

Wie in Deutschland war auch in Österreich von 1. Jänner bis 28. Februar 2002 die sogenannte Parallelumlaufphase, während der mit Münzen und Banknoten beider Währungen gezahlt werden konnte. So konnte bei einem Zahlungsvorgang entweder mit Schilling oder mit Euro – aber auch mit einer Mischung aus beiden bezahlt werden. Zwar verlor der Schilling mit Wirkung vom 1. März 2002 seine Gültigkeit als offizielles Zahlungsmittel, da aber Schillingbanknoten und -münzen bei der Oesterreichischen Nationalbank und Schillingmünzen bei der Münze Österreich unbefristet und kostenlos in Euro umgetauscht werden können, nahmen viele Geschäfte über die gesetzlich vorgesehene Zeit hinaus noch den Schilling an. Die Umstellung an den Bankomaten verlief weitestgehend problemlos, die von den Automaten ausgegebenen Banknoten waren anfangs 10- und 100-Euro-Banknoten. Die Begrenzung der täglich möglichen Bargeldbehebung von Bankomaten wurde mit der Umstellung von 5.000 Schilling (363,36 Euro) auf 400 Euro erhöht. Im zahlungslosen Geldverkehr erfolgte die Umstellung aller Konten und Zahlungsaufträge automatisch.[7]

Während andere Warenautomaten wie zum Beispiel Zigarettenautomaten nach und nach von Schilling auf Euro umgestellt wurden, hat die Euroumstellung für die Zuckerl-, Kaugummi-, Kondom- und Brieflosautomaten des Automatenaufstellers Ferry Ebert das Aus bedeutet. Für Ebert war das Umstellen der allein in Österreich rund 10.000 Automaten nicht zu finanzieren, sodass er sich aus der Unternehmertätigkeit zurückgezogen hat und seine Automaten begehrte Sammelobjekte geworden sind.

Zum Stichtag 31. März 2010 waren nach Angaben der Oesterreichischen Nationalbank noch Schillingbestände in Höhe von 9,06 Milliarden Schilling mit einem Gegenwert von 658,24 Millionen Euro im Umlauf. Davon fallen mit unbegrenzt in Euro umtauschbar 3,45 Milliarden Schilling (250,9 Millionen Euro) auf Schillingbanknoten und mit 3,96 Milliarden Schilling (287,5 Millionen Euro) auf Schillingmünzen. Die Differenz, rund 18 %, 1,65 Milliarden Schilling (119,8 Millionen Euro), fällt jedoch auf die letzten beiden zum Teil noch im Umlauf befindlichen Banknoten, die mit einer Präklusionsfrist bis 20. April 2018 versehen sind und die schon lange vor der Euro-Einführung ihre gesetzliche Zahlungkraft verloren hatten. Es handelt sich dabei um die 500-Schilling-Scheine „Otto Wagner“ und die 1000-Schilling-Scheine „Erwin Schrödinger“.[8]

Um den Österreichern, aber auch ausländischen Staatsbürgern, eine einfache Möglichkeit zu bieten, ihre noch vorhandenen Schillingbestände in Euro umzutauschen, fährt seit 2002 während der Sommermonate der Euro-Bus der Oesterreichischen Nationalbank durch Österreich. Ein Nebenzweck der Aktion liegt darin, die Bevölkerung über die Sicherheitsmerkmale der Euroscheine zu informieren.

Die Umstellung auf den Euro war die sechste Währungsreform bzw. -umstellung in der österreichischen Währungsgeschichte seit 1816 nach den Napoleonischen Kriegen. Vorgänger des Euro waren in Österreich der Gulden, die Krone (Österreich-Ungarn), der Schilling (Erste Republik), die Reichsmark (nach dem Anschluss ans „Dritte Reich“), der Schilling (Zweite Republik), sowie die Währungsreform 1947 mit einer Schillingabwertung auf ein Drittel.
Andere EU-Länder
Karte europäischer Staaten mit Bezug zum Euro

EU-Länder mit Euro
EU-Länder im WKM II
EU-Länder außerhalb des WKM II
Nicht-EU-Mitglieder mit Euro

Während einer gewissen Übergangszeit, die in jedem Staat individuell entweder bis Ende Februar 2002 oder bis Ende Juni 2002 andauerte, existierten in jedem teilnehmenden Staat Zahlungsmittel in Euro und der alten Landeswährung parallel. Mittlerweile sind die ehemaligen Landeswährungen keine gesetzlichen Zahlungsmittel mehr. Die meisten Währungen können jedoch noch bei den jeweiligen nationalen Zentralbanken gegen Euro eingetauscht werden.

In den Euroländern ist der Umgang mit den früheren Währungen unterschiedlich geregelt. In Deutschland besteht ein gesetzlicher, unbefristeter Anspruch auf gebührenfreien Geldumtausch von D-Mark-Scheinen und -Münzen in Euro. In Österreich, Spanien und Irland können Banknoten und Münzen der jeweiligen früheren nationalen Währung ebenfalls unbefristet in Euro getauscht werden. In Belgien, Luxemburg, Slowenien und der Slowakei können nur die Banknoten unbefristet getauscht werden. In anderen Staaten ist ein Umtausch nur befristet möglich.

Neben den früheren Münzen aus Deutschland, Österreich, Spanien, Irland und Estland, die unbefristet umgetauscht werden können, sind die alten Münzen aus Finnland, Italien, Slowenien und der Slowakei nur noch für eine bestimmte Zeit umtauschbar. Die Münzen in den früheren nationalen Währungen aller anderen Euroländer sind inzwischen nicht mehr umtauschbar.[9]
Akzeptanz des Euros
Akzeptanz in Deutschland

In Deutschland hat ein Forschungsteam der Fachhochschule Ingolstadt zweieinhalb Jahre nach Einführung des Euros eine Studie zu dessen Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung vorgelegt.[10] Danach standen zur Erhebungszeit (2004) fast 60 % der deutschen Bevölkerung dem Euro positiv gegenüber. Viele der Befragten trauerten jedoch um die D-Mark. Auch rechneten viele der Befragten Preise von Euro in D-Mark um, bei höheren Beträgen häufiger als bei niedrigen. Bei allen Preisen rechneten lediglich 48 % der Befragten um, bei Preisen über 100 Euro jedoch noch 74 %. Der Grund hierfür ist der einfache Umrechnungsfaktor (recht genau 1:2, exakt 1:1,95583). Zudem verbindet die Bevölkerung mit der Einführung des Euros aber auch eine allgemeine Preisanhebung, die Teile des Einzelhandels vornahmen.

In manchen der Euroländer (zum Beispiel in Frankreich und den Niederlanden) waren Preiserhöhungen im Zeitraum der Euro-Einführung gesetzlich untersagt, in Deutschland hatte man auf eine Selbstverpflichtung des Handels gesetzt.[11] Im Verbraucherpreisindex (VPI) war die Preiserhöhung aufgrund des Warenkorb-Berechnungsverfahrens (Berechnung nach anteiligen Ausgaben der privaten Haushalte in den verschiedenen Güterkategorien) nicht so deutlich, da die Preiserhöhung nicht in allen Warenkategorien zu Buche schlug.

Bei Auslandsreisen und Urlaubsaufenthalten in seinem Geltungsbereich gewinnt der Euro deutlich an Sympathie. Auch der bessere Preisvergleich innerhalb Europas wird positiv vermerkt. Laut der oben genannten Studie begrüßen viele der Befragten auch, dass durch die gemeinsame EU-Währung ein Gegenpol zu US-Dollar und Yen geschaffen wurde.

Laut Eurobarometer 2006[12] war eine relative Mehrheit von 46 % der deutschen Bevölkerung der Meinung, „Der Euro ist gut für uns, er stärkt uns für die Zukunft“, während 44 % der Meinung waren, der Euro „schwächt das Land eher“. 2002 waren die Eurobefürworter (39 %) noch in der Minderheit gegenüber den Euroskeptikern (52 %).[13] Eine Studie der Dresdner Bank im Auftrag der Forschungsgruppe Wahlen ergab allerdings Ende 2007 ein Absinken der Euroakzeptanz der Deutschen auf 36 % gegenüber 43 % im Jahr 2004.[14]
Akzeptanz in Österreich

Laut Eurobarometer sind die Österreicher dem Euro gegenüber positiver eingestellt als die Deutschen. 2006 waren 62 % der österreichischen Bevölkerung der Meinung: „Der Euro ist gut für uns, er stärkt uns für die Zukunft“, während 24 % der Meinung waren, der Euro schwäche das Land eher. In Österreich waren bereits 2002 die Eurobefürworter (52 %) in der Mehrheit gegenüber den Euroskeptikern (25 %).[13]
Europäische Zentralbank
→ Hauptartikel: Europäische Zentralbank

Der Euro wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main kontrolliert. Diese nahm am 1. Juni 1998 ihre Arbeit auf. Die Verantwortung ging jedoch erst mit dem Start der Europäischen Währungsunion (EWU) am 1. Januar 1999 von den Nationalen Zentralbanken (NZB) auf die EZB über. Neben der in Artikel 105 des EG-Vertrags festgelegten Sicherung der Preisstabilität, hat die EZB auch noch die Aufgabe, die Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten zu unterstützen. Weitere Aufgaben der EZB sind die Festlegung und Durchführung der Geldpolitik, die Verwaltung der offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten, die Durchführung von Devisengeschäften, die Versorgung der Volkswirtschaft mit Geld und die Förderung eines reibungslosen Zahlungsverkehrs. Um die Unabhängigkeit der EZB zu wahren, darf weder sie, noch eine der NZB Anweisungen einer der Regierungen der Mitgliedstaaten erhalten oder einholen. Diese juristische Unabhängigkeit ist notwendig, da die EZB das ausschließliche Recht der Banknotenausgabe innehat und somit Einfluss auf die Geldmenge des Euros hat. Dies ist notwendig, um nicht der Versuchung zu erliegen, eventuelle Haushaltslöcher mit einer erhöhten Geldmenge auszugleichen. Dadurch würde das Vertrauen in den Euro schwinden und die Währung würde instabil werden.[15]

Die Europäische Zentralbank bildet zusammen mit den nationalen Zentralbanken, wie der Deutschen Bundesbank, das Europäische System der Zentralbanken und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Das Beschlussorgan ist der EZB-Rat, der aus dem Direktorium der EZB und den Präsidenten der Nationalen Zentralbanken gebildet wird. Das Direktorium besteht wiederum aus dem Präsidenten der EZB, dessen Vizepräsidenten und vier weiteren Mitgliedern, die allesamt regelmäßig für eine Amtszeit von acht Jahren von den Mitgliedern der EWU gewählt und ernannt werden, eine Wiederwahl ist ausgeschlossen.[16]
Eurozone
→ Hauptartikel: Eurozone
Vergleich zwischen Eurozone und Dollarzone:

Mitglieder der Europäischen Währungsunion mit Euro
Andere Länder mit Euro
Währungen mit fester Wechselkursbindung zum Euro oder mehrheitlich vom Euro abhängigen Währungskörben
Währungen mit enger Wechselkursbandbreite zum Euro
Vereinigte Staaten von Amerika
Andere Länder mit US-Dollar
Währungen mit fester Wechselkursbindung zum US-Dollar
Währungen mit enger Wechselkursbandbreite zum US-Dollar

Als Eurozone wird im engeren Sinne die Gruppe der 17 EU-Länder bezeichnet, die an der dritten Stufe der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion teilnehmen und den Euro als offizielles Zahlungsmittel nutzen („Euro-17“).

Im weiteren Sinne sind damit auch die Staaten gemeint, die den Kurs ihrer eigenen Währung über ein Wechselkurssystem an den Euro gekoppelt oder als Nicht-EU-Mitgliedstaaten einseitig den Euro eingeführt haben. Zu den Nicht-EU-Ländern, die den Euro verwenden, gehören neben Kleinstaaten wie Andorra und San Marino auch Montenegro und Kosovo. Einen festen Wechselkurs zum Euro haben in Europa Bulgarien, Litauen und Bosnien und Herzegowina sowie in Afrika Kap Verde, die Komoren sowie die 14 Länder der CFA-Franc-Zone. Auch der CFP-Franc, der in einigen französischen Übersee-Territorien verwendet wird, ist fest an den Euro gebunden. Andere Wechselkurssysteme, wie der Wechselkursmechanismus II, dem neben Litauen noch Dänemark und Lettland angehören, erlauben eine gewisse Bandbreite an Schwankungen um einen Leitkurs. Manche Staaten wie Marokko wiederum haben ihre Währungen an einen Währungskorb gekoppelt, der zu einem bestimmten Anteil vom Euro abhängig ist. Insgesamt nutzen über vierzig Staaten den Euro oder eine von ihm abhängige Währung.

Nach den im Vertrag von Maastricht erstmals festgehaltenen Bestimmungen zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion sind alle EU-Mitgliedstaaten zur Einführung des Euro verpflichtet, sobald sie die EU-Konvergenzkriterien erfüllen, zu denen unter anderem die zweijährige Zugehörigkeit zum Wechselkursmechanismus II (WKM II) zählt. Nur Dänemark und das Vereinigte Königreich sind durch Ausnahmeprotokolle von der Verpflichtung, den Euro einzuführen, befreit. Allerdings duldet die Europäische Kommission bislang, dass Schweden durch den Nichtbeitritt zum Wechselkursmechanismus II absichtlich eines der Konvergenzkriterien verfehlt, um so den Eurobeitritt zu vermeiden.
Ökonomische Folgen der Einheitswährung
Vorteile

Von der Einführung des Euros erwartete man verstärkten Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der Eurozone, da bisher bestehende innergemeinschaftliche Wechselkursrisiken und die dadurch notwendigen Währungsabsicherungen für europäische Unternehmen wegfallen. Es wurde vermutet, dass dies von Vorteil für die Bevölkerung der Eurozone sein würde, da Handel in der Vergangenheit eine der Hauptquellen ökonomischen Wachstums war. Diese Vermutung hat sich nach Schätzungen bestätigt: die Euro-Einführung hat demnach den Handel innerhalb der Eurozone um 5–15 % erhöht.[17] Der Euro kann auch als Vollendung des europäischen Binnenmarktes (freier Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen) gelten – man könnte im Umkehrschluss auch konstatieren, dass dem europäischen Binnenmarkt ohne eine gemeinsame Währung eine wichtige Komponente fehlen würde.

Weiterhin ging man davon aus, dass Preisunterschiede für Produkte und Dienstleistungen in den Ländern der Eurozone abnehmen würden: Durch Arbitrage-Handel (Handel gleicher Produkte und Dienstleistungen zwischen den Euroländern) sollten bestehende Unterschiede schnell ausgeglichen werden. Dies führe zu verstärktem Wettbewerb zwischen Anbietern und damit zu niedriger Inflation und mehr Wohlstand der Verbraucher.

Im Allgemeinen konnte die Europäische Zentralbank ihre Hauptaufgabe, das heißt mit ihrer Geldpolitik für eine stabile und weder zu hohe noch zu niedrige Inflation zu sorgen, erfüllen. Das Inflationsziel von „unter, aber nahe bei zwei Prozent“ wurde meist erreicht bzw. eine langfristige Abweichung verhindert.[18] Eine niedrige Inflationsrate ist ein Grundpfeiler der ökonomischen Stabilität für die Bürger in den Mitgliedstaaten (vgl. gefühlte und wirkliche Verteuerung zur Euro-Einführung, siehe unten.)

Eine Spekulation gegen den Euro ist nach Auffassung vieler Ökonomen aufgrund seiner Größe sehr viel schwieriger als gegenüber kleineren Währungen. Währungsspekulationen hatten in den 1990er-Jahren zu schweren Verwerfungen im Europäischen Währungssystem (EWS) geführt (beispielsweise die Pfundkrise). Währungsspekulationen können zu einer ausgeprägten Unter- oder Überbewertung einer Währung führen, mit entsprechenden Konsequenzen für die Inflationsrate und das Wirtschaftswachstum der Währungsgebiete beider Währungen eines Wechselkurses, und erschweren damit einen effizienten Handel zwischen zwei Währungsgebieten. Außerdem können sie die Währungsreserven eines Staates aufzehren.[19]

Besondere Vorteile bringt der Euro für Reisende. Sie müssen kein Geld umtauschen bzw. wieder rücktauschen und sparen sich die damit verbundenen Gebühren. Des Weiteren können sie in ihrem Reiseland die Preise nun ohne Probleme mit den Preisen des Herkunftslandes vergleichen.

Investitionskapital kann sich innerhalb der Eurozone freier bewegen als in einem Wirtschaftsraum mit vielen nationalen Währungen.

Nicht zu unterschätzen ist auch die wirtschaftspolitische Bedeutungssteigerung Europas durch den Euro im Weltmaßstab. Europas Stimme in Währungsfragen muss nun in höherem Maße gehört werden und auch der Druck auf die Euroländer, in diesen Dingen mit einer Stimme zu sprechen wächst. In einer globalisierten Welt kann eine Gemeinschaftswährung die Wettbewerbsfähigkeit Europas gegenüber den Wettbewerbern (zum Beispiel den USA oder asiatischen Staaten) erhöhen.

In politischer Hinsicht manifestiert der Euro die Zusammenarbeit der europäischen Staaten und ist ein greifbares Symbol europäischer Identität. Er kann zur Konsolidierung der Europäischen Union beitragen und, wie vor der Gründung der Europäischen Währungsunion vielfach erwartet und gehofft, langfristig zur Schaffung einer „politischen Union“ beitragen.
Nachteile

Einige Wirtschaftswissenschaftler äußerten Bedenken zu den Gefahren einer Einheitswährung für eine so große und heterogene Wirtschaftszone wie das Euroland. Insbesondere bei asynchronen Konjunkturzyklen bereite eine angemessene Geldpolitik Schwierigkeiten.

Ein wesentliches volkswirtschaftliches Problem stellt die Festlegung der Wechselkurse der an der Einheitswährung beteiligten Währungen dar. Eine Volkswirtschaft, die mit überbewerteter Währung der Einheitswährung beitritt, wird im Vergleich ein höheres Vermögen, jedoch auch höhere Kosten und Preise aufweisen als Staaten, die unterbewertet oder reell bewertet der Einheitswährung beitreten. Ein volkswirtschaftlicher Ausgleich der Überbewertung ist in der Folge nur schwer erreichbar.

Bei einer überbewerteten Wirtschaft wirkt der zusätzliche Importanreiz bei den höheren Preisen deflationär. Die höheren Kosten mindern die Exportvoraussetzungen im gemeinsamen Währungsraum und begünstigen die Verlagerung der Produktion in kostengünstigere Staaten. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu erhalten, sind Kostensenkungen (in prozentualer Höhe der Überbewertung) unausweichlich. Zur Finanzierung der Kostensenkungen kann reell nur die Abschöpfung des durch die Überwertung gestiegenen Vermögens herangezogen werden.

Politisch war und ist für einige Ökonomen, die die Bedeutung eines ausgeglichenen Staatshaushalts hoch einschätzen, fraglich, ob EZB und Europäische Kommission die Mitgliedstaaten zu hinlänglicher Haushaltsdisziplin anhalten können: Entziehen sich einzelne Länder oder Ländergruppen ihrer unterstellten haushaltspolitischen Verantwortung, werden Inflationsrate und Finanzierungskosten für diese Länder solange relativ niedrig bleiben, wie sich der Großteil der restlichen Euroländer nicht zu stark verschuldet. Dies könnte verspätete oder nicht ausreichende Korrekturen der Haushaltspolitiken fördern und zu Wohlstandseinbußen führen.[20]

In der Praxis der Anfangsjahre hat sich vor allem die Geld- und Zinspolitik im heterogenen Wirtschaftsraum als schwierig erwiesen, da beispielsweise Wachstumsraten von über 5 % in Irland mit Raten nahe Null in den iberischen Staaten in Einklang gebracht werden mussten. Der irischen Situation wäre nach bisher angewandten Methoden mit Leitzinserhöhungen und Geldmengenverknappung zu begegnen gewesen, während im Gegenbeispiel Lockerungen üblich gewesen wären. Regionale Unterschiede lassen sich mit der einheitlichen Geldpolitik aber nicht hinreichend abbilden.
Rohstoffpreise

Ein weiterer Effekt betrifft die internationalen Rohstoffpreise und dabei insbesondere den volkswirtschaftlich bedeutsamen Erdölpreis. Öl wird nach wie vor meist in US-Dollar berechnet, und die OPEC akzeptiert seit den 1970er-Jahren sogar nur noch den US-Dollar. Innerhalb der OPEC wurde allerdings diskutiert, die Preise auf Euro umzustellen, womit auch viele Drittländer gezwungen wären, Teile ihrer Devisenreserven für Ölkäufe von US-Dollar- in Euroguthaben umzuwandeln, was äußerst negative Auswirkungen auf den US-Dollar und die US-Wirtschaft hätte, die durch den stetig weiter wachsenden Handel mit Öl stabilisiert wird.[21] Der Irak hatte seine Ölverkäufe unter Saddam Hussein im Jahre 2000 bereits gänzlich in Euro abgerechnet, was allerdings seitens der USA sofort nach deren Besetzung des Landes wieder rückgängig gemacht wurde. Sowohl der Iran als auch Venezuela unter Hugo Chávez, der ein besonders lautstarker Befürworter des Wechsels ist, äußerten sich in der Folge zustimmend zu einer solchen Umstellung.[22] Der Iran eröffnete darüber hinaus am 17. Februar 2008 sogar eine eigene, nicht an den US-Dollar gebundene Ölbörse mit Sitz auf der Insel Kish. Die Ölmengen, die das Land über diesen Handelsplatz exportiert, sollen allerdings zu gering sein, um die Stellung des US-Dollars als „Ölwährung“ ernsthaft gefährden zu können.[23]
Inflation
Gefühlte und gemessene Verteuerung

Nach der Einführung des Euros empfanden viele Verbraucher eine gefühlte Verteuerung von Waren und Dienstleistungen über der Inflationsrate. Für diese gefühlte Verteuerung gibt es verschiedene Erklärungsansätze:

einzelne Preise wurden stark angehoben, auch wegen gestiegener Herstellungskosten in bestimmten Bereichen, und diese Preiserhöhungen setzten sich im Gedächtnis fest.
vor der Euro-Einführung wurden viele Preise moderat angehoben, um nach dem Beitritt in die Währungsunion Preise auf „runde“ Euro-Beträge runden zu können.
durch den Euro entfielen viele Preisschwellen. Speziell die Preisschwellen 1, 10, 100 und 1000 sind - wegen des Übergangs in den nächstgrößeren Zahlenraum (9,99 ist noch einstellig, 99,- ist noch zweistellig usw.) - vielen Menschen besonders bewusst. Die Preisschwellen 5, 50 und 500 Euro sind dagegen schwächer.

Viele Anbieter nahmen die Euro-Einführung zum Anlass, bislang bestehende Preisschwellen zu überwinden.

Umgangssprachlich kam daher zunehmend der von dem Satiremagazin Titanic eingeführte und anschließend von vielen Zeitungen verwendete Begriff „Teuro“ auf. Er wurde auch zum „Wort des Jahres 2002“ gewählt. Den offiziellen Statistiken gemäß ist es aber zu keiner bedeutenden Teuerung gekommen: So betrug beispielsweise laut Statistik Austria der österreichische Verbraucherpreisindex VPI 86 zum 31. Dezember 1998 133,7 und ergibt eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,45 % in den zwölf Jahren von 1987 bis 1998, während der VPI 96 von 102,2 (31. Dezember 1998) auf 112,0 (31. Dezember 2003) stieg und somit die durchschnittliche Inflationsrate nach der Euro-Einführung auf 1,84 % sank. In Deutschland stieg der Verbraucherpreisindex (Basisjahr 2000) von 81,9 (1991) auf 98,0 (1998) und nach der Euro-Einführung auf 104,5 (2003); das ergibt ein Absinken der durchschnittlichen Inflation von 2,60 % vor der Euro-Einführung auf 1,29 % nach der Einführung des Euros.
Erklärung der Diskrepanz

Für die Diskrepanz zwischen der gemessenen, gesunkenen Inflation und der subjektiv gefühlten Inflation in der Zeit nach bzw. seit der Euro-Einführung gibt es verschiedene Theorien; so wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass alltäglich gekaufte Güter wie Lebensmittel tatsächlich überdurchschnittlich teurer wurden, während andere im Warenkorb vertretene Güter wie Elektrogeräte zwar billiger wurden, diese Verbilligung aber nicht gefühlt wird, weil die Waren so selten gekauft werden. Auch treten bei Überschlagsrechnungen mit gerundeten Faktoren (in Deutschland etwa 1:2 statt 1:1,95583 oder in Österreich 1:14 statt 1:13,7603) Rundungsfehler auf, die sich auf den umgerechneten Preis auswirken. Dies wirkt sich besonders ungünstig aus, wenn sich ein Preis im Kopf nur schwer umrechnen lässt. Dies war beispielsweise bei den spanischen Peseten (1:166) der Fall. Je länger der Gebrauch der alten Währung zurückliegt, desto stärker wirkt dieses Gefühl, da die jetzigen Euro-Preise mit den damaligen Preisen verglichen werden. Dass auch bei Beibehaltung der alten Währung aufgrund der Inflation viele Preise gestiegen wären, wird dabei nicht beachtet.
Euro und nationale Wirtschaftspolitik
Visualisierung der international gebräuchlichen Reservewährungen von 1995 bis 2010

Durch die gemeinsame Währung ist den Mitgliedstaaten ein Bereich nationaler Wirtschaftspolitik genommen. Kritiker der Gemeinschaftswährung sehen dadurch eine zunehmende Gefahr wirtschaftlicher und politischer Spannungen, Befürworter halten die Vergemeinschaftung der Währungspolitik aufgrund der erreichten Konvergenz zwischen den Euroländern für sinnvoll.
International gebräuchliche Reservewährungen Währung 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
US-Dollar 59,0 % 62,1 % 65,2 % 69,3 % 70,9 % 70,5 % 70,7 % 66,5 % 65,8 % 65,9 % 66,4 % 65,5 % 64,1 % 64,1 % 62,1 % 61,4 %
Euro – – – – 17,9 % 18,8 % 19,8 % 24,2 % 25,3 % 24,9 % 24,3 % 25,1 % 26,3 % 26,4 % 27,6 % 26,3 %
Deutsche Mark 15,8 % 14,7 % 14,5 % 13,8 % – – – – – – – – – – –
Pfund Sterling 2,1 % 2,7 % 2,6 % 2,7 % 2,9 % 2,8 % 2,7 % 2,9 % 2,6 % 3,3 % 3,6 % 4,4 % 4,7 % 4,0 % 4,3 % 4,0 %
Yen 6,8 % 6,7 % 5,8 % 6,2 % 6,4 % 6,3 % 5,2 % 4,5 % 4,1 % 3,9 % 3,7 % 3,1 % 2,9 % 3,1 % 2,9 % 3,8 %
Französischer Franc 2,4 % 1,8 % 1,4 % 1,6 % – – – – – – – – – – –
Schweizer Franken 0,3 % 0,2 % 0,4 % 0,3 % 0,2 % 0,3 % 0,3 % 0,4 % 0,2 % 0,2 % 0,1 % 0,2 % 0,2 % 0,1 % 0,1 % 0,1 %
Sonstige 13,6 % 11,7 % 10,2 % 6,1 % 1,6 % 1,4 % 1,2 % 1,4 % 1,9 % 1,8 % 1,9 % 1,8 % 1,8 % 2,2 % 3,1 % 4,4 %

Quellen:
1995–2010: IWF (Internationaler Währungsfonds): Currency Composition of Official Foreign Exchange Reserves
1999–2005, EZB (Europäische Zentralbank): The Accumulation of Foreign Reserves, Occasional Paper Series, Nr. 43
Der Euro im globalen Währungssystem
→ Hauptartikel: Leitwährung

Aufgrund der in den letzten Jahren festen Wechselkursentwicklung des Euros zu fast allen anderen bedeutenden Währungen und der anhaltenden fiskalpolitischen Schwierigkeiten der USA erwarten einzelne Ökonomen eine allmähliche Erosion und schließliche Ablösung des US-Dollars als Weltreserve- und Weltleitwährung.[24] Dies würde das Ende einer Ära bedeuten, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Ablösung des bis dahin dominierenden britischen Pfund durch den US-Dollar begann. Dies wird durch den kontinuierlich wachsenden Anteil des Euros an den internationalen Reservewährungen gestützt.

Die meisten Wissenschaftler bewerten die wiederkehrenden Äußerungen aus Entwicklungs- und Schwellenländern bezüglich einer Umgewichtung bei ihren Währungsreserven oder einer Neu-Fakturierung von Rohölpreisen in Euro allerdings eher als politisches Druckmittel auf die USA, weniger als konkrete Absicht. Sollte es jedoch in der Tat zu einer weiteren Höhergewichtung des Euros in den Devisenreserven von Drittländern kommen, so ist dies zunächst lediglich als Korrektur einer bisherigen Unterrepräsentierung anzusehen – gemessen an den Handels- und Finanzbeziehungen der meisten Länder ist der Euro in den Währungsreserven nach wie vor deutlich unterrepräsentiert.

Als führende internationale Bargeldwährung hat der Euro den US-Dollar 2006 abgelöst. Seit Oktober 2006 ist der Wert der im Umlauf befindlichen Eurobanknoten mit 592 Milliarden Euro höher als der der US-Dollar-Banknoten (579 Milliarden US-Dollar). Dies hängt jedoch auch damit zusammen, dass in den USA deutlich öfter Einkäufe mit der Kreditkarte bezahlt werden. Somit ist auch pro Person durchschnittlich weniger Bargeld im Umlauf. Es wird erwartet, dass der Euro auch in Zukunft die Position als stärkste Bargeldwährung behaupten kann.[25]
Wechselkurse zum Euro
Umrechnung der alten Währungen in Euro
Offizielle Umtauschkurse der Eurovorgängerwährungen (Einheiten nationaler Währung je Euro) 40,3399 Belgische Franken
1,95583 Deutsche Mark
15,6466 Estnische Kronen
5,94573 Finnische Mark
6,55957 Französische Francs
340,750 Griechische Drachmen
0,787564 Irische Pfund
1936,27 Italienische Lire
40,3399 Luxemburgische Francs
0,429300 Maltesische Lire
2,20371 Niederländische Gulden
13,7603 Österreichische Schilling
200,482 Portugiesische Escudos
239,640 Slowenische Tolar
30,1260 Slowakische Kronen
166,386 Spanische Peseten
0,585274 Zypriotische Pfund

Im Vorfeld der Euro-Einführung in einem Mitgliedstaat der EWU entscheiden die EU-Finanzminister über den endgültigen Umtauschkurs. Der Wechselkurs wird dabei immer auf insgesamt sechs Stellen (d. h. vor und gegebenenfalls auch nach dem Komma) genau festgelegt, um Rundungsfehler möglichst gering zu halten.

Die Wechselkurse der Währungen der ursprünglich an der Währungsunion teilnehmenden Staaten wurden am 31. Dezember 1998 von den Finanzministern festgelegt. Basis war dabei der Umrechnungswert der zuvor bestehenden ECU. Bei späteren Beitritten zum Euro (Griechenland 2001, Slowenien 2007 sowie Malta und Zypern 2008) wurde der Mittelwert im Rahmen des WKM II als Maßstab genommen.

Nach der Einführung des Euros als Buchgeld dürfen die teilnehmenden Währungen nur über eine Triangulation ineinander umgerechnet werden. Dabei muss immer zuerst von der Ausgangswährung in den Euro und dann vom Euro in die Zielwährung umgerechnet werden. Eine Rundung ist dabei ab der dritten Euro-Nachkommastelle sowie in der Zielwährung erlaubt. Durch die Triangulation werden Rundungsfehler verhindert, die bei der direkten Umrechnung auftreten könnten, das Verfahren wurde deshalb von der Europäischen Kommission verbindlich vorgeschrieben.

Bei der Umrechnung von Beträgen nach Euro, die noch in „alten“ Währungseinheiten festgelegt sind, darf erst am Ende der Berechnung der zu zahlende Gesamtbetrag gerundet werden. Eine Rundung von einzelnen Berechnungsfaktoren oder von Zwischenergebnissen würde zu einem anderen Gesamtergebnis führen. Damit würde der Rechtsgrundsatz verletzt, dass die Einführung der neuen Währung die Kontinuität von Verträgen nicht berührt.

Praktisches Beispiel: Ist in einem Mietvertrag ein monatlich zu zahlender Mietzins vereinbart, der sich als Produkt aus Mietfläche und Quadratmeterpreis berechnet, ist nicht der Quadratmeterpreis in Euro umzurechnen und zu runden, sondern erst der monatliche Zahlungsbetrag. Eine andere Vorgehensweise würde unter Umständen erhebliche Senkungen oder Erhöhungen der monatlichen Zahlungen bewirken (vgl. Urteil des deutschen Bundesgerichtshofs vom 3. März 2005 – III ZR 363/04).
Historischer Kursverlauf zum US-Dollar
Jahreshöchst- und -tiefstwerte des Euros gegenüber dem US-Dollar (EZB-Referenzkurse)[26] Jahr Datum Tiefst Datum Höchst
1999 03.12. 1,0015 05.01. 1,1790
2000 26.10. 0,8252 06.01. 1,0388
2001 06.07. 0,8384 05.01. 0,9545
2002 28.01. 0,8578 31.12. 1,0487
2003 08.01. 1,0377 31.12. 1,2630
2004 14.05. 1,1802 28.12. 1,3633
2005 15.11. 1,1667 03.01. 1,3507
2006 02.01. 1,1826 05.12. 1,3331
2007 12.01. 1,2893 27.11. 1,4874
2008 27.10. 1,2460 15.07. 1,5990
2009 04.03. 1,2555 02.12. 1,5090
2010 08.06. 1,1942 13.01. 1,4563
2011 10.01. 1,2903 04.05. 1,4882

Am 4. Januar 1999, dem ersten Tag des Börsenhandels in Euro an der Frankfurter Börse, hatte die neue Europa-Währung einen Wechselkurs von 1,1789 USD pro Euro. Der Kurs des Euros entwickelte sich in Relation zum US-Dollar zunächst negativ und erreichte über die ersten zwei Jahre des Börsenhandels immer weitere Tiefststände. Am 27. Januar 2000 fiel der Euro unter die Euro-Dollar-Parität; das Allzeittief wurde dann am 26. Oktober 2000 mit 0,8252 USD pro Euro erreicht.

Von April 2002 bis Dezember 2004 wertete der Euro mehr oder weniger kontinuierlich auf; am 15. Juli 2002 wurde wieder die Parität erreicht, am 28. Dezember 2004 erreichte er ein Rekordhoch mit 1,3633 USD. Entgegen den Erwartungen vieler Analysten, von denen manche sogar einen baldigen Anstieg auf über 1,4 USD[27] oder gar 1,6 USD[28] prognostiziert hatten, wertete der Euro wegen der Zinserhöhungspolitik der US-Notenbank[29] im Verlauf des Jahres 2005 wieder deutlich ab und erreichte am 15. November mit 1,1667 USD sein Jahrestief 2005. Diese Zinserhöhungspolitik konnte allerdings wegen der Abschwächung der US-Konjunktur 2006 nicht mehr fortgesetzt werden; erschwerend kam seit der zweiten Jahreshälfte 2007 die Subprime-Krise hinzu, die die US-Notenbank zu mehreren Leitzinssenkungen veranlasste, sodass der Euro erneut aufwertete und der EZB-Referenzkurs am 15. Juli 2008 sein bisheriges Rekordhoch von 1,5990 USD erreichte,[26] wobei der höchste je am Markt gehandelte Kurs bei 1,6038 USD lag.[30] Zum Vergleich: Ihren Höchstwert erreichte die D-Mark am 19. April 1995, als 1 USD 1,3455 DEM kostete – das entspricht umgerechnet 1,45361 USD je Euro. Der an die D-Mark gekoppelte österreichische Schilling erreichte sein Allzeithoch am selben Tag mit einem US-Dollar-Preis von 9,485 Schilling, das sind umgerechnet 1,45074 USD je Euro.[31]

Durch die Dollarschwäche war das Bruttoinlandsprodukt des Euroraums zu Markt-Wechselkursen im März 2008 größer als das der USA.[32]

Der Kursverlauf des Euros gegenüber dem US-Dollar seit 1999

Kursverlauf des Euros gegenüber dem Schweizer Franken seit 1999

Kursverlauf des Euros gegenüber dem Britischen Pfund seit 1999

Kursverlauf des Euros gegenüber dem Yen seit 1999

Bedeutung des US-Dollar-Euro-Wechselkurses

Ein starker Euro bringt für die europäische Wirtschaft sowohl Vorteile als auch Nachteile. Vorteilhaft ist, dass ein starker Euro eine Verbilligung der Rohstoffe bewirkt, die weiterhin überwiegend in US-Dollar gehandelt werden. Nachteilig ist, dass ein starker Euro die Exporte aus der Eurozone verteuert und somit bis zu einem gewissen Grad das Wirtschaftswachstum schwächt.[33] Durch die Größe des Euroraumes haben die Wechselkurse und somit die durch Wechselkursschwankungen hervorgerufenen Wechselkursrisiken jedoch weitaus weniger Bedeutung als zu Zeiten nationaler Währungen. Insbesondere konnte sich Anfang 2007 die europäische Binnenwirtschaft mit einem überdurchschnittlichen Wachstum von der nur moderat wachsenden Weltwirtschaft abkoppeln.[34]

Der Niedergang des Euros bis in das Jahr 2002 ist vermutlich teils auf seine damalige physische Nichtexistenz als Bargeld zurückzuführen, weswegen der Euro zunächst schlechter bewertet wurde, als es alleine aufgrund der Fundamentaldaten angemessen gewesen wäre. Die wirtschaftlichen Probleme in der europäischen Gemeinschaft verstärkten diesen Trend und führten dazu, für ausländische Anleger Investitionen in Europa unattraktiv zu machen, was den Euro ebenso schwächte. Kurz nach der Bargeldeinführung kam es zu einer Aufwertung des bis dahin unterbewerteten Euro. Die wirtschaftliche Erholung Europas seit 2005, insbesondere der Exporte, haben die Aufwertung des Euros weiter unterstützt. Es gibt weitere Erklärungen, die auch zu der allgemeinen Annahme einer mittel- und langfristigen Fortsetzung des Euro-Wertzuwachses führen; es werden hierfür vorrangig drei Gründe angegeben:

Das weiterhin steigende Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit und damit einhergehend die Erhöhung der Verschuldung der USA,
die absehbare Umschichtung der Währungsreserven von Staaten wie China, Indien, Japan, Russland und anderer großer Staaten sowie
die zunehmende Bereitschaft Erdöl exportierender Staaten, neben dem US-Dollar auch den Euro als Zahlungsmittel für Erdöl anzunehmen.

Im Juli 2008 erreichte der Euro mit einem Kurs von 1,5990 US-Dollar pro Euro sein bisheriges Allzeithoch (siehe Tabelle „Jahreshöchst- und -tiefstwerte“ oben); im Zuge der Griechenland-Finanzkrise 2009/2010 fiel der Kurs von 1,35 USD/EUR auf etwa 1,20 USD/EUR (= um etwa 10 %).[35]
Euro Currency Index
Gewichtung der Währungen zum Euro[36] Währung Gewichtung in %
US-Dollar 31,55
Britisches Pfund 30,56
Japanischer Yen 18,91
Schweizer Franken 11,13
Schwedische Krone 7,85

Der Euro Currency Index (ECX, auch EURX oder EXY) stellt das Verhältnis von fünf Währungen im Vergleich zum Euro dar: US-Dollar (31,55 Prozent), britisches Pfund (30,56 Prozent), japanischer Yen (18,91 Prozent), Schweizer Franken (11,13 Prozent) und schwedische Krone (7,85 Prozent)[36]. Der ECX ist der geometrisch gewichtete Durchschnitt im Vergleich zu diesen Währungen. Er wurde 2006 von der Terminbörse New York Board of Trade (NYBOT, heute ICE Futures U.S.) lanciert.

Die europäische Gemeinschaftswährung wird mit dem Handelsvolumen aus fünf Ländern berücksichtigt. Die Gewichtungen der einzelnen Handelspartner beruhen auf den Daten der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB bestimmt die Gewichte der einzelnen Partnerländer anhand der Anteile der Fertigerzeugnisse, wie sie in der Standard International Trade Classification (SITC) definiert sind.

Vergleichbar mit dem geometrisch gewichteten Euro Currency Index ist der handelsgewichtete Euro Effective Exchange Rate Index der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Index der EZB misst im Vergleich zum ECX viel akkurater den Wert des Euros, da die Gewichtung der EZB die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Güter im Vergleich zu anderen Ländern und Handelspartnern stellt.
Name, Symbole und Codes
Währungsname

Der Name „Euro“ wurde auf der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen und in der Verordnung (EG) Nr. 974/98 über die Einführung des Euros festgelegt. In allen Sprachen der Länder, in denen die Währung eingeführt wurde, lautet ihr Name „euro“. Abweichend davon wird im Deutschen die Währung großgeschrieben (Euro), im Griechischen wird das griechische Alphabet verwendet (ευρώ).

Trotz der identischen Schreibweise wird der Name der Gemeinschaftswährung in verschiedenen Sprachen sehr unterschiedlich ausgesprochen:

Deutsch [ˈɔʏ̯ʁo]
Englisch [ˈjuːɹəʊ]
Finnisch und Italienisch [ˈɛuro]
Französisch [øˈʀo]
Griechisch [ɛvˈro]
Niederländisch [ˈøro]
Spanisch und Estnisch ['euɾo]

Die korrekte Bezeichnung der gemeinsamen Währung im Nominativ Singular als „Euro“ findet sich in allen diesbezüglichen Rechtsakten der Europäischen Union und wird sogar von der Europäischen Zentralbank im Rahmen ihrer regelmäßigen Konvergenzberichte als De-facto-Konvergenzkriterium überprüft:

„In Anbetracht der ausschließlichen Zuständigkeit der Gemeinschaft für die Festlegung des Namens der einheitlichen Währung sind jegliche Abweichungen von dieser Bestimmung mit dem EG-Vertrag unvereinbar und daher zu beseitigen.“[37]

In einer Erklärung zum Vertrag von Lissabon stellten die Regierungen von Lettland, Ungarn und Malta am 9. Mai 2008 fest, dass die vereinheitlichte Schreibweise „keine Auswirkungen auf die geltenden Regeln der lettischen, der ungarischen und der maltesischen Sprache“ habe.[38]

Das Wort „Euro“ leitet sich als Abkürzung aus dem griechischen Εὐρώπη ab. Das Wort „Cent“ stammt von centesimus (lat. „der Hundertste“ bzw. „das Hundertstel“) ab. Varianten wurden schon seit langem in der Romania für Währungsuntereinheiten benutzt (vgl. Céntimo, Centime, Centavo und Centesimo). Die Form „Cent“ selbst war schon vor der Euro-Einführung über das Niederländische und das Englische ins Deutsche vermittelt worden.
Untereinheit Cent

Die Untereinheit des Euros lautet „Cent“. Abweichend hiervon ist wiederum das griechische λεπτό (Lepto), aber auch das finnische sentti. Verwirrend ist sicherlich, dass auf den Münzen selbst die Worte „Euro“ und „Cent“ übereinander geschrieben verwendet werden. Dies wird auch so in der Mitteilung der EU-Kommission über die optischen Merkmale der Euromünzen beschrieben. Allerdings wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Wort Euro kleiner als das Wort Cent erscheint.[39]

Laut den interinstitutionellen Regeln für Veröffentlichungen der EU sind national abweichende Bezeichnungen nicht ausgeschlossen. Dies ist ein Zugeständnis an die Länder, deren Währungsuntereinheit bereits vor der Einführung des Euros mit einer Form des Wortes Cent bezeichnet wurde, so z. B. Frankreich und Belgien (centimes) oder Portugal (centavos).[40]
Pluralformen

Die Bezeichnungen Euro und Cent sollen laut der Europäischen Union unverändert auch im Plural verwendet werden. Im Spanischen, Portugiesischen und Französischen lauten die Pluralformen euros und céntimos, cêntimos bzw. centimes. Im Finnischen und Estnischen wird bei Wertangaben statt eines Plurals der Partitiv verwendet, sodass von euroa und senttiä (Finnisch) bzw. eurot und senti (Estnisch) die Rede ist. Im Deutschen lauten die Pluralformen Euros und Cents, wenn man von Scheinen und Münzen spricht oder schreibt („ein Sack voller Euros“); kein -s steht bei der Angabe eines bestimmten Geldbetrages („Ich habe tausend Euro überwiesen“).[41]
Euro-Währungssymbol
→ Hauptartikel: Eurozeichen
Das Eurozeichen

Das Euro-Zeichen wurde 1997 von der Europäischen Kommission als Symbol für die europäische Gemeinschaftswährung eingeführt. Dass es überhaupt ein Symbol gibt, ist eher dem Zufall zu verdanken. Da es nur wenige Währungen gibt, für die ein Symbol existiert, hatte der Rat auch nie über ein Symbol diskutiert. Erst als Anfang 1996 ein Logo für Informationskampagnen gesucht wurde, fand man den Entwurf. Daraus entstand die Idee, dieses Logo auch als Währungssymbol einzuführen, was im Juli 1997 dann auch tatsächlich geschah.[42]

Es basiert auf einem 1974 als Studie geschaffenen Entwurf des ehemaligen Chefgrafikers der Europäischen Gemeinschaft (EG), Arthur Eisenmenger. Es ist ein großes, rundes E, das in der Mitte zwei waagerechte, versetzte Striche besitzt (oder auch wie ein C mit einem Gleichheitszeichen kombiniert). Es erinnert an den griechischen Buchstaben Epsilon (ε) und damit an das antike Europa. Die zwei geraden Striche stehen für die Stabilität des Euros und des europäischen Wirtschaftsraums. Ursprünglich sollte die Abkürzung ECU verwendet werden. Das Eurozeichen sollte in dieser Form nicht in Texten eingesetzt werden. Typografisch korrekt ist es, das Eurozeichen der verwendeten Schrift zu verwenden (U+20AC).

Allerdings erschien schon – von der Paneuropa-Union (Union Paneuropéenne) im Jahr 1972 herausgegeben – ein Satz mit sieben Werten zu 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Euro mit dem Euro-Symbol „€“, das damals etwas anders aussah, aber auch aus einem großen „C“ mit einem eingefügten Gleichheitszeichen bestand. Anlass der Ausgabe waren der 50. Jahrestag der Paneuropa-Union und der 20. Jahrestag der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, verbunden mit dem Vertrag über die Norderweiterung der Gemeinschaft. Die Stücke zeigen eine Umschrift mit dem Text „CONFŒDERATIO EUROPÆA“. Auf den Rückseiten sind Karl I., Karl V., Napoléon Bonaparte, Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi, Jean Monnet, Sir Winston Churchill und Konrad Adenauer abgebildet. Eine weitere Euro-Ausgabe mit zwei Stücken gab es ein Jahr später zum 10. Jahrestag des Freundschaftsvertrages zwischen Deutschland und Frankreich.
ISO-Währungscode

Das internationale Währungskürzel lautet „EUR“. In der ISO-Norm weicht es in mehrerlei Hinsicht von der allgemeinen Systematik ab:

Üblicherweise ist der erste Buchstabe von Währungen, die im Rahmen einer Währungsunion verwendet werden, das „X“. Ein dem Standard entsprechendes Kürzel könnte etwa „XEU“ sein. Tatsächlich war dies auch das internationale Währungskürzel der Europäischen Währungseinheit ECU von 1979 bis 1998, die durch den Euro abgelöst wurde.
Ist der erste Buchstabe kein „X“, so stehen die ersten beiden Buchstaben für den Ländercode nach ISO 3166, der letzte ist üblicherweise der Anfangsbuchstabe der Währung. Obwohl die Europäische Union kein souveräner Staat ist, ist für sie in ISO 3166 das Kürzel EU definiert. Der Euro müsste diesem Standard zufolge also eigentlich das Kürzel „EUE“ tragen.

Allerdings sind solche Abweichungen von der Norm zur besseren Lesbarkeit nicht völlig ungewöhnlich. So hat etwa auch der russische Rubel nicht die standardmäßige Abkürzung RUR, sondern RUB.
Amtliche Schreibweisen

Das Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union verwendet in seinen Schreibregeln das Eurozeichen nur zur grafischen Darstellung, populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen und für Werbezwecke. In amtlichen Texten wird für Währungsbeträge hingegen grundsätzlich der ISO-Code „EUR“ genutzt.[43]

Für den Cent gibt es offiziell weder ein Zeichen noch eine Abkürzung. In amtlichen Texten werden Beträge im Cent-Bereich daher in Eurobruchteilen angegeben, also zum Beispiel für einen Betrag von 20 Cent „0,20 EUR“. Inoffiziell wird die Untereinheit allerdings häufig abgekürzt (Ct, Ct., ct, C oder c). Das für den US-Cent verwendete Zeichen ¢ ist für den Eurocent ungebräuchlich.
Eurobargeld
Die Euromünzen
Eurozone

Belgien Belgien
Deutschland Deutschland
Estland Estland
Finnland Finnland
Frankreich Frankreich
Griechenland Griechenland
Irland Irland
Italien Italien
Luxemburg Luxemburg
Malta Malta
Niederlande Niederlande
Österreich Österreich
Portugal Portugal
Slowakei Slowakei
Slowenien Slowenien
Spanien Spanien
Republik Zypern Zypern

Nicht-EU-Länder
mit eigenen Euromünzen

Monaco Monaco
San Marino San Marino
Vatikanstadt Vatikan

Geplante/mögliche Einführung des Euros

Andorra Andorra
Dänemark Dänemark
Bulgarien Bulgarien
Lettland Lettland
Litauen Litauen
Polen Polen
Rumänien Rumänien
Schweden Schweden
Tschechien Tschechien
Ungarn Ungarn
Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich

Ende 2010 waren 862,3 Milliarden Euro als Bargeld in Umlauf, davon 840 Milliarden Euro als Scheine (97,4%) und 22,3 Milliarden Euro als Münzen (2,6%).[44]
Münzen
Gebrauchsmünzen
→ Hauptartikel: Euromünzen

Es gibt Euromünzen zu 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Eurocent sowie zu 1 und 2 Euro. Die Vorderseiten der Münzen aller Euroländer sind gleich, auf der Rückseite haben sie nationale Motivprägungen. Dennoch kann im gesamten Währungsraum damit bezahlt werden. Seit 2007 werden die Vorderseiten der Münzen schrittweise erneuert, um die im Jahre 2004 hinzugekommenen EU-Länder ebenfalls darzustellen. Die deutschen Rückseiten besitzen zusätzlich noch ein Münzzeichen, das den Prägeort angibt. Auf den griechischen Münzen ist der Nennwert auch auf Griechisch aufgeführt, statt Cent steht die Bezeichnung Lepto/Lepta. Auf der Vorderseite der Münzen befindet sich ein versetztes Doppel-L; die Initialen des belgischen Designers Luc Luycx.

Die Münzen zu 1 und 2 Euro bestehen aus zwei unterschiedlichen Legierungen (Kupfernickel und Messing). Unter Gebrauchsbedingungen entsteht ein elektrochemisches Spannungsgefälle, das Nickel-Ionen aus der Legierung herauslöst. Dies löst jedoch (entgegen ursprünglichen Befürchtungen) keine allergischen Reaktionen aus.

Da die thailändischen Zehn-Baht-Münzen den Zweieuromünzen in Größe und Gewicht stark ähneln und ebenfalls aus zwei unterschiedlichen Legierungen bestehen, erkennen Automaten im Euroraum, die über eine unzureichende Münzprüfung verfügen, diese Münzen unter Umständen als Zweieuromünze. Das kann unter Umständen auch mit anderen Münzen – zum Beispiel der neuen türkischen 1-Lira-Münze, der kenianischen 5-Shilling-Münze, oder mit Restbeständen der italienischen 500-Lira-Münze – geschehen.
2-Euro-Gedenkmünzen
→ Hauptartikel: 2-Euro-Gedenkmünzen

Seit 2004 werden 2-Euro-Gedenkmünzen für den Umlauf ausgegeben. Sie unterschieden sich nur durch das Motiv auf der nationalen Seite von den Umlaufmünzen und sind im gesamten Euroraum gültig.

Die erste Ausgabe wurde zum Gedenken an die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen von Griechenland ausgegeben. 2005 gab Österreich eine Münze zum fünfzigjährigen Jubiläum des Staatsvertrages heraus. Deutschland startete mit seiner ersten Sonderausgabe 2006, auf der das Holstentor zu Lübeck abgebildet ist. 2007 folgte eine Münze mit dem Abbild des Schweriner Schlosses. Im Jahre 2008 wurde die 2-Euro-Münze mit dem Motiv des Hamburger Michels herausgegeben. Diese Münzen sind bereits in großer Menge dem Geldumlauf zugeführt worden. Es war vorgesehen, dass Deutschland für den Umlauf 16 Jahre lang keine 2-Euro-Münzen mit dem Motiv des Bundesadlers (also die „gewöhnliche“ 2-Euro-Münze) – mit Ausnahme einer geringen Auflage Kursmünzensätze für Sammler – prägt, stattdessen wird auf den Münzen jedes Jahr ein neues Motiv aus einem der 16 Bundesländer zu finden sein. In den Jahren 2008 und 2010 wurden aber dennoch 2-Euro-Münzen mit dem Bundesadler in erheblicher Stückzahl für Umlaufzwecke geprägt.[45]

Zum fünfzigsten Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge, dem 25. März 2007, gaben alle 13 Euroländer eine Gedenkmünze mit gemeinsamem Bild und Schriftzügen in der jeweiligen Landessprache bzw. in Latein aus. Am 1. Januar 2009 erschien erneut eine Gemeinschaftsausgabe anlässlich des zehnten Jubiläums der Wirtschafts- und Währungsunion. Das Ausgabedatum ist symbolisch zu betrachten, da Neujahr ein offizieller Feiertag ist. Die deutsche Ausgabe erschien am 5. Januar und die italienische Münze als letzte der Serie am 26. März.
Sammlermünzen

Viele der Euroländer stellen neben den „normalen“ 1- und 2-Euro-Münzen und den 2-Euro-Gedenkmünzen reine Sammlermünzen mit anderen Nennwerten her. Teilweise belaufen sich die Nennwerte bis zu mehreren hundert Euro, und das Material enthält Silber oder Gold. Derartige Sammlermünzen werde nur in den jeweiligen Ausgabestaaten als gültiges Zahlungsmittel anerkannt, d. h., sie gelten nicht in der gesamten Eurozone. Die Prägeauflage ist streng limitiert.[46] Für solche Euro-Sammmlermünzen ist die Verwendung der Wertangaben 1 und 2 Euro gesperrt.[47]

Im Jahre 2008 gab Slowenien anlässlich seiner EU-Ratspräsidentschaft eine 3-Euro-Sammlermünze heraus. Österreich prägte die bislang teuerste Sondermünze in Euro. Der Big Phil hat einen Nennwert von 100.000 Euro.[48]

In Deutschland werden bevorzugt 10-Euro-Sondermünzen herausgebracht. Die Sondermünzen des Jahres 2011 sind:

200. Geburtstag Franz Liszt
125 Jahre Automobil
Frauen-Fußball-WM in Deutschland
500 Jahre Till Eulenspiegel
150 Jahre Entdeckung des Urvogels Archaeopteryx
100 Jahre Hamburger Elbtunnel

Banknoten
→ Hauptartikel: Eurobanknoten

Die Eurobanknoten wurden nach einem EU-weiten Wettbewerb vom Österreicher Robert Kalina gestaltet und sind in allen Euroländern identisch. Es gibt sieben Banknotenwerte: 5 Euro, 10 Euro, 20 Euro, 50 Euro, 100 Euro, 200 Euro und 500 Euro.

Die Scheine zeigen verschiedene Motive zu den Themen Zeitalter und Baustile in Europa. Die Vorderseiten zeigen als Motiv ein Fenster oder eine Fensterfront, die Rückseiten jeweils eine Brücke. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern es wurden die Stilmerkmale der einzelnen Epochen in eine typische Abbildung eingebracht: Antike auf dem 5-Euro-Schein, Romanik auf dem 10-Euro-Schein, Gotik auf dem 20-Euro-Schein, Renaissance auf dem 50-Euro-Schein, Barock und Rokoko auf dem 100-Euro-Schein, Eisen- und Glasarchitektur auf dem 200-Euro-Schein und Moderne Architektur des 20. Jahrhunderts auf dem 500-Euro-Schein.
Herkunft der Eurobanknoten

Bis Ende 2002 war anhand des Anfangsbuchstabens der Seriennummer auf der Rückseite eines Euroscheines zu ersehen, im Auftrag welcher nationalen Zentralbank er gedruckt wurde. Deutschland hatte in diesem System den Buchstaben X zugewiesen bekommen. Seit 2003 wird im sogenannten „Pooling-System“ jeder Wert nur noch von wenigen Nationalbanken produziert und von den Druckereien ins gesamte Eurogebiet transportiert. Jede Nationalbank spezialisiert sich auf höchstens vier Wertstufen.[49]

Heute lässt sich die Herkunft nur noch mit Hilfe des Druckereicodes feststellen, der sich beispielsweise beim 5-Euro-Schein ganz links im grau bedruckten Bereich etwa 1 cm über dem O in EURO befindet. Bei jedem Schein befindet er sich auf der Vorderseite, die genaue Position variiert je nach Wert des Scheines. Der erste Buchstabe gibt die Druckerei an, in der er gedruckt wurde. Der Buchstabe R steht zum Beispiel für die Bundesdruckerei in Berlin.[50] Der Druckereicode besteht aus einem Buchstaben, drei Ziffern, einem Buchstaben und einer Ziffer. Siehe mehr dazu im Artikel Eurobanknoten.
Diskussionen um das Bargeld
Einführung von 1- und 2-Euro-Scheinen
→ Hauptartikel: Ein-Euro-Banknote

Österreich forderte die Einführung eines 2-Euro-Scheins, Italien sogar die eines 1-Euro-Scheins. In beiden Staaten waren vor der Einführung des Euros Geldscheine mit relativ geringen Werten im Umlauf – so zum Beispiel der 20-Schilling-Schein (1,45 Euro) in Österreich oder der 1000-Lire-Schein (52 Cent) in Italien.

Am 18. November 2004 beschloss der EZB-Rat, keine Euroscheine mit niedrigerem Wert einzuführen.[51] Sie hätten einen ähnlichen Wert wie die selten verwendete 5-DM-Note (2,56 Euro) gehabt.
Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen

In einigen Euroländern sind 1- und 2-Cent-Münzen nicht gebräuchlich. In Finnland wurden sie gar nicht eingeführt, dort werden seither Rechnungen, die nicht auf –,-0 oder –,-5 Euro enden, beim Bezahlen auf diese Beträge gerundet. Schon vor der Euro-Einführung war die kleinste Nominale der Finnischen Mark nicht das 1-, sondern das 10-Pfennig-Stück gewesen und Beträge entsprechend gerundet worden. In den Niederlanden (seit 1. September 2004; entsprechend auch schon mit dem Gulden nach der Abschaffung der 1-Cent-Münze) und in Belgien wurde dieses System später übernommen. Begründet wird dies mit dem geringen Geldumlauf der Münzen, was auf einen niedrigen Bedarf hinweist. Jedoch werden 1- und 2-Cent-Münzen ohne Probleme akzeptiert.

Die Gegner der Abschaffung befürchten vor allem einen zweiten „Teuro-Effekt“, weil viele Einzelpreise auf volle fünf Cent aufgerundet werden könnten. Dagegen wird aber eingewendet, dass dies wegen der psychologisch wichtigen Schwellenpreise, die dann eher von –,99 auf –,95 herabgesetzt werden, nicht passieren würde. Zudem existieren in niederländischen und finnischen Geschäften immer noch warenbezogene Schwellenpreise, die oft auf –,99 enden. Erst die Summe an der Kasse wird auf- oder abgerundet.
Andere Münzformen oder -stückelungen

Gelegentlich wird angemerkt, dass insbesondere 1- und 2-, aber auch 5-Cent-Münzen ebenso wie 10- und 20-Cent-Münzen optisch zu schwer unterscheidbar seien. In anderen Währungen wird dies u. a. durch differenzierte Farbgebung, Dicke, Löcher, eckige Formen sowie Oberflächenreliefs erreicht, während beim Euro neben der Größe und der Prägung nur ein Randrelief (ab 10 Cent) hilft.

Obwohl sich die 1–2–5-Einteilung weltweit in dezimalisierten Währungen bewährt hat, gibt es auch andere Stückelungen für Münzen; am populärsten ist das 25-Cent-Stück wie beim US-Dollar. Daneben wurde vorgeschlagen, Sondermünzen zu 5 Euro herauszugeben.
Fälschungssicherheit
Banknoten

Die Fälschungssicherheit der Eurobanknoten wird im internationalen Vergleich hoch angesehen. Um sie zu gewährleisten, sind die Scheine mit mehreren Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Bei der Produktion werden in das Banknotenpapier fluoreszierende Fasern und ein mittig verlaufender Sicherheitsfaden eingebracht, der in Gegenlicht dunkel erscheint und die Wertangabe als Mikrodruck trägt. Außerdem bestehen die Scheine aus Baumwollfasern, die ihnen eine charakteristische Struktur verleihen. Weiterhin werden Teile des Motivs mit fluoreszierender Farbe hergestellt, sodass unter UV-Licht die Fasern und das Motiv leuchten. Bei Nutzung von infrarotem Licht reflektieren die Scheine in unterschiedlichen Farben. Ein Wasserzeichen in den Noten lässt im Gegenlicht das jeweilige Architekturmotiv und die Wertzahl erkennen.
Links unter Infrarot-Licht, rechts unter normalem Licht fotografiert

Das Durchsichtsregister in der linken oberen Ecke der Banknotenvorderseite lässt ebenfalls im Gegenlicht zusammen mit dem Rückseitenmotiv die Wertzahl erscheinen. Dies passiert dadurch, dass auf der Vorder- und Rückseite jeweils nur Teile der Wertzahl gedruckt sind, die sich erst bei der Durchsicht zusammenfügen. Am Rand der 5-, 10- und 20-Euro-Banknoten ist ein durchlaufender metallisierter Folienstreifen aufgebracht, der je nach Beleuchtungswinkel entweder das Euro-Symbol oder den jeweiligen Wert des Scheines als Kinegramm erscheinen lässt. Die höherwertigen Euroscheine ab 50 Euro besitzen an dieser Stelle ein positioniertes Folienelement, das beim Kippen der Banknote in Form eines Hologramms – je nach Betrachtungswinkel – das jeweilige Architekturmotiv beziehungsweise die Wertzahl zeigt.

Durch das Druckverfahren der Banknoten, ein Stichtiefdruckverfahren kombiniert mit – als Irisdruck ausgeführtem – indirektem Hochdruck, entsteht auf der Geldscheinvorderseite ein ertastbares Relief, das die Fälschung der Banknoten erschwert und zugleich Sehbehinderten die Unterscheidung der Banknoten vereinfacht. Außerdem sind die Abbildungen der Fenster und Tore und die Abkürzungen der Europäischen Zentralbank (BCE, ECB, EZB, griech. ΕΚΤ (lat. EKT), EKP) ertastbar.

Die Scheine niedrigen Wertes haben auf der Rückseite einen goldtransparenten Perlglanzstreifen, während bei den Werten ab 50 Euro die Farbe der Wertziffer beim Kippen variiert (OVI = optical variable ink). Zudem besitzen die Euroscheine maschinenlesbare Kennzeichen, die eine automatische Überprüfung der Echtheit gewährleisten. Eine Besonderheit ist das sogenannte „Counterfeit Deterrence System“ (CDS), das das Reproduzieren auf Kopiergeräten oder per PC verhindern soll. Die Deutsche Bundesbank empfiehlt generell, sich niemals nur auf ein einziges Sicherheitsmerkmal zu konzentrieren[52][53] und weist gleichzeitig darauf hin, dass es weitere Sicherheitsmerkmale gebe, die aber nicht veröffentlicht werden.
Münzen

Euromünzen sind wegen des niedrigeren Wertes nicht so stark von Fälschungen betroffen wie die Geldscheine, trotzdem müssen auch sie vor Fälschern geschützt sein. Sie verfügen über eine bestimmte Größe und eine genau definierte Masse. Die Ein- und Zwei-Euro-Münzen sind durch eine Kombination zweier Metalle bicolor gestaltet. Dies und ein komplexes, dreischichtiges Herstellungsverfahren gewährleisten die Fälschungssicherheit der Münzen.[54] Der Mittelteil echter Ein- und Zwei-Euro-Münzen ist leicht ferromagnetisch, die Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Stücke sind hingegen stark ferromagnetisch. Der Außenring der Ein- und Zwei-Euro-Münzen ist dagegen nicht ferromagnetisch, genau wie die übrigen drei Euromünzen. Da falsche Centmünzen oftmals aus anderen Metallen hergestellt sind als die echten, lassen sie auch oft einen falschen Klang beim Fall auf eine Tischplatte entstehen. Auch hinterlassen sie oft eine bleistiftähnliche Spur, wenn man sie über ein Blatt Papier streicht.[55]
Gegenwärtige Situation

Im ersten Halbjahr 2010 wurden europaweit rund 387.000 falsche Eurobanknoten aus dem Verkehr gezogen, was einen Rückgang gegenüber 2009 bedeutete. Am häufigsten gefälscht wurden 20- und 50-Euro-Scheine mit jeweils gut 40 Prozent. Bei insgesamt rund 13,2 Milliarden in Umlauf befindlichen Eurobanknoten gilt der Anteil an gefälschten Scheinen als sehr gering.[56]

In Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2010 rund 33.700 falsche Eurobanknoten eingezogen, die Schadenssumme betrug 1,9 Millionen Euro. Dies bedeutete einen Anstieg gegenüber den vorigen Jahren, mit acht Fälschungen auf 10.000 Einwohner liegt Deutschland aber weiter unter dem EU-Durchschnitt. Bei über 60 Prozent der gefälschten Noten handelte es sich um 50-Euro-Scheine. An falschen Euromünzen wurden rund 33.600 Stück eingezogen, davon über 80 Prozent Zwei-Euro-Münzen.[57]
Auszeichnungen

Im Jahre 2002 wurde der Euro mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet, da er „wie kein anderer Integrationsschritt zuvor die Identifikation mit Europa befördert und damit einen entscheidenden, epochemachenden Beitrag zum Zusammenwachsen der Völkerfamilie leistet“.
Literatur

Euro-Katalog. Münzen und Banknoten 2005. Leuchtturm Albenverlag, 2004, ISBN 3-00-012679-1.
Daniel Cohn-Bendit, Oliver Duhamel, Thierry Vissol: Euro für alle. Das Währungswörterbuch. DuMont, Köln 1998 (Originaltitel: Petit dictionnaire de l'Euro, übersetzt von Ronald Voullié und Rainer Sprengel), ISBN 3-7701-4589-5.
Europäische Zentralbank (Hrsg.): Review of the International Role of the Euro. Frankfurt 2005, ISSN 1725-6593 (PDF; 900 KB, [1]).
Euro-Katalog. Münzen und Banknoten 2005. Leuchtturm Albenverlag, 2004, ISBN 3-00-012679-1.
David Marsh: Der Euro. Die geheime Geschichte der neuen Währung. Murmann, Hamburg 2009 (Originaltitel: The Euro, übersetzt von Friedrich Griese), ISBN 978-3-86774-045-6.
Gerhard Schön: Euro Münzkatalog. Die Münzen der Europäischen Währungsunion. Alle Länder, Münzen, Münzstätten und Auflagen. 1. Auflage. Battenberg, München 2002, ISBN 3-89441-517-7.
Gerhard Schön: Euro-Münzkatalog. Die Münzen der Europäischen Währungsunion 1999-2011. 10., vollst. überarbeitete und neu bewertete Auflage. Battenberg, 2011, ISBN 978-3-86646-069-0.

Weblinks
Commons: Euro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Euro – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Euro – Zitate

EU-Website zum Euro
Europäische Zentralbank
Offizielle Euromünzen der Mitgliedstaaten
Deutsche Bundesbank: Die nationalen Rückseiten der Euromünzen.
Die EZB mit aktuellen Kursen verschiedener Währungen gegen den Euro.
Bericht über die Erweiterung des Eurogebiets (4. November 2005)
Kaufkraft des Euros im Ausland
Analyse der Euro-Krise 2011

Einzelnachweise

Aristovnik, Aleksander (30. März 2009). Compositional Analysis Of Foreign Currency Reserves In The 1999-2007 Period. The Euro vs. The Dollar As Leading Reserve Currency. Munich Personal RePEc Archive, Paper No. 14350. Abgerufen am 27. Dezember 2010.
Vgl. z.B. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Januar 2010, Schwere Fehler in der griechischen Statistik.
Roland H. Bueb: Einstimmung auf das Euro-Bargeld. Banknoten und Münzen - Umstellungsstrategie - Umstellungs-/Anlagebetrüger - praktische Hinweise. In: Hamburger Betreuungsjournal, Ausgabe 8, Oktober 2001, S. 7–8.
Deutsche Bundesbank: Kann ich alte DM-Banknoten und -Münzen noch umtauschen bzw. einlösen? Abgerufen am 26. November 2010.
Parlamentarische Materialien: Regierungsvorlage: Bundesgesetz, mit dem Maßnahmen auf dem Gebiete der Währung im Zusammenhang mit der Ausgabe der Eurobanknoten und -Münzen erlassen werden (Eurogesetz), und das Scheidemünzengesetz 1988 und das Nationalbankgesetz 1984 geändert werden, 6. Juni 2000. Abgerufen am 4. Mai 2010.
Cavinnash.at: Euro-Startpaket Handel für Kassenausstattung. Abgerufen am 4. Mai 2010.
↑ Österreichische Apothekerzeitung: Die Österreichische Apothekerbank berät: Der Schilling geht. Der Euro kommt, ÖAZ Aktuell, Ausgabe 16/2001. Abgerufen am 4. Mai 2010.
OeNB: Schilling-Umlauf mit allen Details zu den noch im Umlauf befindlichen Schillingbanknoten und -münzen. Stichtag 31. März 2010. Abgerufen am 4. Mai 2010.
Umtausch von nationalem Bargeld. Aufstellung der Umtauschfristen auf der Website der Europäischen Zentralbank.
T-Euro nein danke! Oder doch geschätzt?. Fachhochschule Ingolstadt, 25. Juni 2004.
Eichel: Fehler bei Euro-Umstellung. In: Der Tagesspiegel, 13. Mai 2002.
European Commission (Hrsg.): The eurozone, 5 years after the introduction of euro coins and banknotes. Analytical report. November 2006 S 30: Overall perception of the adoption of the euro, 2006.
↑ Österreichische Nationalbank (Hrsg.): Quartalsheft zur Geld- und Wirtschaftspolitik, Q1/07 Tabelle 2, S. 39.
Euro verliert bei den Deutschen an Rückhalt Abgerufen am 26. März 2008.
DUDEN – Der Euro Das Lexikon zur Währungsunion, 1. Auflage – Mannheim; Leipzig; Wien; Zürich: Dudenverlag 1998, S. 118–120, ISBN 3-411-70461-6.
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Statistical Data Warehouse / Selected Indicators for the Euro Area, Europäische Zentralbank, 7. März 2009.
www.wirtschaftslexikon24.net/d/waehrungsspekulation/waehrungsspekulation.htm, www.wirtschaftslexikon24.net, 7. März 2009.
Das war eine Niederlage für Europa. Süddeutsche Zeitung, 25. November 2003.
Kartell der Uneinigkeit. (nicht mehr online verfügbar) In: Tagesschau.de, abgerufen am 1. Juni 2010.
Thomas Immanuel Steinberg: Euro greift Dollar an. In: „Steinbergrecherce“, abgerufen am 26. Juni 2007.
Die Iranische Ölbörse? ein Gespenst das Niemanden erschreckt. In: Politik-Blog, abgerufen am 26. Juni 2007.
Greenspan sieht Euro als künftige Reservewährung, Spiegel Online, 17. September 2007.
Ralph Atkins, Mark Schieritz: Euro läuft dem Dollar den Rang ab. Financial Times Deutschland, 28. Dezember 2006.
↑ Europäische Zentralbank: Euro foreign exchange reference rates..
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Euro steigt immer weiter. In: Hamburger Abendblatt. 28. Dezember 2004.
2006: Das Jahr des Euros. In: Eurasisches Magazin. Ausgabe 01–06.
Krise von Fannie und Freddie: Anleger flüchten aus dem Dollar. In: Financial Times Deutschland. 15. Juli 2008.
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Euro-Zone löst USA als größter Wirtschaftsraum ab. Auf: orf.at, 14. März 2008.
Rekordniveau des Euros lässt Wirtschaft kalt. Oberösterreichische Nachrichten, 20. April 2007.
Deutsche Wirtschaft bringt Europa nach vorn, Berliner Morgenpost, 11. April 2007.
Chart: Preis des Euro in US-Dollar.
↑ ICE Futures U.S.: ICE Futures Euro Index.
Europäische Zentralbank: Konvergenzbericht Mai 2007.
Erklärung der Republik Lettland, der Republik Ungarn und der Republik Malta zur Schreibweise des Namens der einheitlichen Währung in den Verträgen, ABl. C 115 vom 9. Mai 2008, S. 357.
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Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Folge 3, Köln 2006, S. 216.
Das Eurozeichen Bundesfinanzministerium, abgerufen am 14. Dezember 2008.
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http://www.ecb.europa.eu/stats/euro/circulation/html/index.en.html am 20. Juni 2011.
http://www.bundesbank.de/download/bargeld/muenzpraegung.pdf
Verkaufsprospekt der MDM, Münzhandelsgesellschaft Deutsche Münze.
Kennen Sie die Euro-Länder. In: Lübecker Nachrichten vom 15. April 2011, LN-Magazin, S. I, Kolumne Wissen.
http://austrian-mint.at/1000Oz_Phil?l=de
ECB: Auflagen der Eurobanknoten, abgerufen am 12. Januar 2009.
EuroBillTracker: Begleiten Sie die Euroscheine auf ihrer Reise, abgerufen am 29. Juni 2007.
Verena Diethelm, Financial Times Deutschland, 29. Dezember 2006: Top Secret: Der neue Euro.
Deutsche Bundesbank: Fälschungsschutz unserer Banknoten abgerufen am 21. Juni 2007.
Deutsche Bundesbank: Leitfaden Fälschungssicherheit von Banknoten abgerufen am 21. Juni 2007.
Duden – Der Euro: Das Lexikon zur Währungsunion; 1. Auflage – Mannheim; Leipzig; Wien; Zürich: Dudenverlag, 1998, S. 130–131.
Deutsche Bundesbank: Leitfaden Fälschungssicherheit von Münzen abgerufen am 21. Juni 2007.
Europäische Zentralbank, 19. Juli 2010: Halbjährlicher Kurzbericht über die Fälschung von Euro-Banknoten.
Deutsche Bundesbank, 19. Juli 2010: Mehr Falschnoten, weniger Falschmünzen.

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Infos zum BIP
Das Bruttoinlandsprodukt (Abkürzung: BIP) gibt den Gesamtwert aller Güter (Waren und Dienstleistungen) an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen. Bei der Berechnung werden Güter, die nicht direkt weiterverwendet, sondern auf Lager gestellt werden, als Vorratsveränderung berücksichtigt.

Im Unterschied zum Bruttonationaleinkommen werden bei der Berechnung des BIP die Leistungen von In- und Ausländern erfasst (sogenanntes Inlandsprinzip). Werden vom BIP die Abschreibungen abgezogen, ergibt sich das Nettoinlandsprodukt.

Das BIP ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Die Veränderungsrate des realen BIP dient als Messgröße für das Wirtschaftswachstum der Volkswirtschaften und gilt damit als die wichtigste Größe der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.[1]
Inhaltsverzeichnis

1 Nominales und reales BIP
2 Arten der Berechnung
3 Berechnung in Deutschland
4 Bruttoinlandsprodukt pro Kopf
5 Welt-Bruttoinlandsprodukt
6 Anwendung des Bruttoinlandsprodukts
7 Big-Mac-Index
8 Kritikpunkte
9 Literatur
10 Weblinks
11 Einzelnachweise

Nominales und reales BIP
Abb. 1: Nominales Brutto- und Nettoinlandsprodukt in der Bundesrepublik Deutschland von 1970 bis 2007 (bis 1991 nur Westdeutschland, Angaben in Milliarden Euro)
Abb. 2: Reales BIP-Wachstum in der
Bundesrepublik Deutschland 1951 - 2004

Das nominale BIP gibt die Summe der inländischen Wertschöpfung beziehungsweise der Wertschöpfung von Regionen in aktuellen Marktpreisen an. Dadurch ist das BIP abhängig von Veränderungen des Preisindex der betrachteten Volkswirtschaft. Das nominale BIP steigt bei Inflation und daraus folgenden steigenden Marktpreisen. Umgekehrt sinkt das nominale BIP bei Deflation und daraus folgenden sinkenden Marktpreisen. So führt eine Inflationsrate von zum Beispiel fünf Prozent bei gleich bleibender Güterproduktion zu einem nominalen BIP-Anstieg von ebenfalls fünf Prozent.

Um das BIP unabhängig von Veränderungen der Preise betrachten zu können, verwendet man das reale BIP (siehe Abbildungen 2, 3 und 7), in dem alle Güter und Dienstleistungen zu den Preisen eines Basisjahres bewertet werden (BIP zu konstanten Preisen). Neuerdings werden Kettenindizes verwendet.

Wenn man die Preissteigerung seit dem Basisjahr kennt, lässt sich das reale BIP mittels folgender Formel aus dem nominalen BIP errechnen:

\mathrm{BIP}_\text{real} = \frac{\mathrm{BIP}_\text{nominal}}{\text{Preisindex}} \cdot 100

Der BIP-Deflator ist der Quotient aus nominalem und realem BIP eines Jahres. Er wird als impliziter Preisindex des BIP bezeichnet.

\mathrm{BIP}_\text{Deflator} = \frac{\mathrm{BIP}_\text{nominal}}{\mathrm{BIP}_\text{real}}\cdot 100

Arten der Berechnung

Die Berechnung des BIP kann nach verschiedenen Verfahren erfolgen, je nachdem ob Entstehung, Verwendung oder Verteilung betrachtet werden. Für eine konkrete Volkswirtschaft ergeben sich im selben Zeitraum der Betrachtung identische Ergebnisse.

Entstehungsrechnung
Nach der so genannten Entstehungsrechnung ergibt sich das BIP, indem zunächst vom Produktionswert die Vorleistungen (im Produktionsprozess verbrauchte oder umgewandelte Güter) abgezogen werden, um zur Bruttowertschöpfung zu gelangen. Durch Addition der Gütersteuern und Subtraktion der Subventionen ergibt sich das Bruttoinlandsprodukt.

Beispiel für das Jahr 2000 mit den Werten für Deutschland + Produktionswert 3.680,60 Mrd. €
− Vorleistungen 1.824,40 Mrd. €

= Bruttowertschöpfung 1.856,20 Mrd. €
+ Gütersteuern abzüglich -subventionen 206,30 Mrd. €

= Bruttoinlandsprodukt 2.062,50 Mrd. €

Verwendungsrechnung
Nach der so genannten Verwendungsrechnung ergibt sich das BIP als Summe der Bruttoinvestitionsausgaben (einschließlich der Lagerveränderungen), der Konsumausgaben (Ausgaben privater Haushalte und privater Organisationen ohne Erwerbszweck) und der Staatsausgaben, sowie dem Außenbeitrag (Exporte – Importe).:

Beispiel für das Jahr 2000. + Bruttoinvestitionen 449,18 Mrd. €
+ Private Konsumausgaben 1.214,16 Mrd. €
+ Konsumausgaben des Staates 391,91 Mrd. €
+ Außenbeitrag 7,25 Mrd. €

= Bruttoinlandsprodukt 2.062,50 Mrd. €

Verteilungsrechnung
Ansatz ist das bei der Produktion der Güter und Dienstleistungen entstandene Volkseinkommen der Staatsbürger im Jahr 2000.

Beispiel für das Jahr 2000. + Arbeitnehmerentgelt 1.100,06 Mrd. €
+ Unternehmens-/Vermögenseinkommen 424,37 Mrd. €

= Volkseinkommen 1.524,43 Mrd. €
+ Produktions- und Importabgaben abzüglich Subventionen 210,25 Mrd. €

= Nettonationaleinkommen zu Marktpreisen 1.734,68 Mrd. €
+ Abschreibungen 308,48 Mrd. €

= Bruttonationaleinkommen zu Marktpreisen 2.043,16 Mrd. €
− Saldo der Primäreinkommen aus der übrigen Welt −19,34 Mrd. €

= Bruttoinlandsprodukt 2.062,50 Mrd. €

Das Statistische Bundesamt weist darauf hin, dass in Deutschland keine eigenständige Berechnung des BIP über die Verteilungsseite vorgenommen wird, weil keine ausreichenden Angaben über die Unternehmensgewinne vorliegen.

Werden vom BIP die Abschreibungen abgezogen, ergibt sich das Nettoinlandsprodukt (siehe Abbildung 1).
Berechnungsprinzip + Bruttoinlandsprodukt
− Abschreibung
= Nettoinlandsprodukt

Die Methoden zur Erhebung der Daten und Berechnung des BIPs werden in unregelmäßigen Abständen revidiert. So werden seit der letzten Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung vom 28. April 2005 beispielsweise die bis dahin nicht erfassten indirekten Entgelte der Banken aus dem Kredit- und Einlagengeschäft berücksichtigt. Um den historischen Vergleich zu gewährleisten, werden die Daten für die vergangenen Jahre entsprechend angepasst.
Berechnung in Deutschland
Abb. 3: Lineares Wachstum des realen BIP in Deutschland von 1950 bis 2000 nach Horst Afheldt

Berechnet wird das BIP in Deutschland vom Statistischen Bundesamt. Das Statistische Bundesamt legt jedes Jahr zweimal Berechnungen für das jährliche BIP des Vorjahres vor, im Frühjahr (etwa März/April) und im Herbst (etwa August/September). Zum Herbst werden nicht nur die Zahlen für das Vorjahr, sondern auch die für die früheren Jahre einer Prüfung unterzogen und in der Regel etwas revidiert. Für den Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung im Januar liefert das Statistische Bundesamt ebenfalls Zahlen im Januar für das gerade beendete Jahr, die dann natürlich noch teilweise auf Hinzuschätzungen beruhen. Ansonsten legt das Statistische Bundesamt für die einzelnen Vierteljahre Zahlen zum BIP und seinen Aggregaten vor.
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf
Abb. 4: Vergleich des Pro-Kopf-BIP in der EU nach Ländern. (1) Diese Statistik ist jedoch wie die meisten Statistiken bezüglich Luxemburg um den Faktor 2 respektive ½ verfälscht. Denn in Luxemburg sind circa die Hälfte aller Beschäftigten Grenzgänger, also Nicht-Einwohner, die in Luxemburg jedoch die gleichen Steuern und Sozialabgaben wie die Einwohner zahlen müssen. Die von Luxemburg gezahlten Beträge werden jedoch nur durch die Zahl der Einwohner geteilt.
Abb. 5: Regionen mit dem höchsten Pro-Kopf-BIP in der EU
Abb. 6: Regionen mit dem niedrigsten Pro-Kopf-BIP in der EU

Das BIP pro Kopf wird wie folgt berechnet:

\text{BIP pro Kopf} = \frac{\mathrm{BIP}}{\text{Anzahl der Einwohner}}


Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 2007[2] Staat BIP pro Kopf
Welt 8.302 US-Dollar
ökonomisch entwickelte Staaten 38.067 US-Dollar
ökonomisch sich entwickelnde Staaten 2.688 US-Dollar
Luxemburg (1) 102.145 US-Dollar (höchstes BIP pro Kopf) (1)
Schweiz (6. Rang) 54.936 US-Dollar
Vereinigte Staaten (12. Rang) 44.594 US-Dollar
Österreich (14. Rang) 44.387 US-Dollar
Deutschland (18. Rang) 39.979 US-Dollar
Japan (22. Rang) 34.348 US-Dollar
Burundi 119 US-Dollar (niedrigstes BIP pro Kopf)

(1) Diese Statistik ist jedoch wie die meisten Statistiken bezüglich Luxemburg um den Faktor 2 respektive ½ verfälscht. Denn in Luxemburg sind circa die Hälfte aller Beschäftigten Grenzgänger, also Nicht-Einwohner, die in Luxemburg jedoch die gleichen Steuern und Sozialabgaben wie die Einwohner zahlen müssen. Die von Luxemburg gezahlten Beträge werden jedoch nur durch die Zahl der Einwohner geteilt. Dies führt in den meisten Statistiken bezüglich Luxemburgs zu einem um den Faktor 2 respektive ½ verfälschten Resultat, z.B. bei Kaufkraft, Bruttosozialprodukt, Arbeitslosenstatistik, Beiträgen zu EU und Rettungsfonds. Die Situation Luxemburgs ist daher tatsächlich viel schlechter, als sie in den Statistiken scheint. Siehe dazu: informations statistiques récentes

Im Jahr 2007 lagen 16 der 20 Staaten mit dem weltweit niedrigsten BIP pro Kopf in Afrika. Afrika ist auch der Kontinent mit dem niedrigsten BIP pro Kopf – es betrug im Jahr 2007 lediglich 1400 US-Dollar pro Jahr.
Siehe auch: Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf
Welt-Bruttoinlandsprodukt
Bruttoinlandsprodukt 2007[3] Region BIP
Nordamerika 15.242 Mrd. US-Dollar
Mittelamerika und Karibik 1.156 Mrd. US-Dollar
Südamerika 2.378 Mrd. US-Dollar
Europa 17.589 Mrd. US-Dollar
Naher Osten 1.407 Mrd. US-Dollar
Afrika 1.253 Mrd. US-Dollar
Süd-Osteuropa und GUS 1.782 Mrd. US-Dollar
Asien 12.392 Mrd. US-Dollar
Ozeanien 1.074 Mrd. US-Dollar
Abb. 7: Reales BIP-Wachstum der Welt und der OECD-Staaten.

Das BIP weltweit lag im Jahr 2007 bei 54.274 Mrd. US-Dollar. Die Industriestaaten haben davon einen Anteil von 70,8 Prozent, das sind 38.400 Mrd. US-Dollar. 14.100 Mrd. US-Dollar, was etwa 25,9 Prozent entspricht, fallen auf die Entwicklungsländer. Drei Prozent entfallen auf Süd-Osteuropa und die GUS.

Die Staaten mit den höchsten BIP – Vereinigte Staaten, Japan, Deutschland, Großbritannien und Frankreich – haben allein einen Anteil vom Welt-BIP von 50,7 Prozent. Dies entspricht 27,5 Billionen US-Dollar. Allein die Staaten in den „Top Ten“ der höchsten BIP haben einen Anteil von 67,1 Prozent des Welt-BIP (36,4 Billionen US-Dollar).

Während im Jahr 2007 auf Europa beziehungsweise die Vereinigten Staaten und Kanada 30,9 beziehungsweise 28,1 Prozent des Welt-BIP entfielen, hatte ganz Afrika mit 1,25 Billionen US-Dollar lediglich einen Anteil von 2,3 Prozent am Welt-BIP. Ebenfalls gering sind die Anteile Südamerika beziehungsweise Mittelamerika und der Karibik mit 4,4 beziehungsweise 2,1 Prozent. Innerhalb Asiens fielen mit 9,8 Prozent des Welt-BIP auf Japan und Südkorea, wobei 13 Prozent auf die anderen Staaten Asiens fielen. In den anderen Staaten Asiens, deren Anteil an der Weltbevölkerung im Jahr 2004 bei über 53,6 Prozent lag, lebten allerdings zwanzigmal so viele Menschen wie in Japan und Südkorea.
Anwendung des Bruttoinlandsprodukts
Siehe auch: Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt

Das Wirtschaftswachstum, gemessen als Veränderungsrate des Bruttoinlandsproduktes, wird gemeinhin von der Politik als Erfolgskriterium benutzt.[4] Alle Sozialproduktvergleiche sind aber letzten Endes nichts anderes als Vergleiche zweier unter Befolgung bestimmter Regeln in Geld veranschlagter Güterkombinationen, also zweier Geldsummen, durch die man vielleicht manchen Aufschluss erhalten kann, wenn man ihre Berechnungsmethode kennt, niemals aber Einblick in "Nutzen" oder "Befriedigung".[5] Das BIP allein und für sich erlaubt streng genommen keine Aussagen zu machen bezüglich Wohlstand, Lebensqualität oder Gerechtigkeit für und zwischen den Menschen einer Volkswirtschaft.

Auch der langfristige Zustand der sozialstaatlichen Sicherungssysteme (Gesetzliche Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung) und weitere Faktoren wie z. B. sozialer Frieden, Luftqualität, Erholungsgebiete und der Zustand der natürlichen Ressourcen werden vom BIP nicht erfasst. [6][7] Daher können alternativ oder zusätzlich zur Einbeziehung dieser Ziele in der Wirtschaftspolitik folgende volkswirtschaftliche Indizes verwendet werden:

Gini-Index, ein Maß dafür, wie gleich bzw. ungleich die Einkommens- und Vermögensverteilung in einem Land ist
Human Development Index (HDI), gebildet aus dem BNE per capita gemessen in Kaufkraftparität unter Einbeziehung von Lebenserwartung und Bildungsgrad
Genuine Progress Indicator (GPI), ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft, das die Nachhaltigkeit von Wachstum abbilden soll. Eine wirtschaftliche Aktivität unter Inkaufnahme von gravierenden Umweltschäden, deren Behebung zukünftige Generationen deutlich mehr kosten wird, als die heutige Bevölkerung von der Aktivität profitiert, wird im BIP als positiv verbucht, im GPI negativ.
Index of Sustainable Economic Welfare (ISEW), ein Vorläuferindex des GPI
Happy Planet Index (HPI), ein Maß für die ökologische Effizienz der Erzeugung von Zufriedenheit unter Einbeziehung von Lebenszufriedenheit, Lebenserwartung und ökologischem Fußabdruck

Big-Mac-Index
→ Hauptartikel: Big-Mac-Index

Die Umrechnung nationaler BIPs auf Grundlage nominaler Wechselkurse ist bei manchen Fragestellungen irreführend. Ein anderes Maß stellt der Kaufkraftparitäten-Kurs (Purchasing Power Parity, PPP) dar. Der Big-Mac-Index ist ein Wechselkurs, zu dem ein Big Mac in allen Ländern dasselbe kostet wie in den Vereinigten Staaten. Dieses Maß eignet sich besser als Vergleich, da Big Macs nicht international gehandelt werden. Preise für Big Macs enthalten Informationen über Preise für nicht handelbare Güter. Die durchschnittlichen Preise (für nicht-handelbare Güter) sind in armen Ländern typischerweise niedriger als Preise in entwickelten Volkswirtschaften. Ein offizieller Wechselkurs basiert vorwiegend auf Preisen handelbarer Güter und überschätzt damit das Preisniveau in armen Ländern.[8]
Kritikpunkte

Die Aussagekraft des BIP bezüglich der Wirtschaftsleistung der Menschen in einer Volkswirtschaft ist ungenau, da folgende Faktoren nicht oder nur näherungsweise mitberechnet werden:

Schwarzarbeit beziehungsweise die gesamte Schattenwirtschaft
Subsistenzwirtschaft
Unbezahlte Tätigkeiten (Hausarbeit, Heimwerken, Hobbys, Ehrenämter)

Es ist zusammenfassend zu sagen, dass das BIP nur die Produktionsleistung, nicht den Wohlstand einer Volkswirtschaft widerspiegelt. Auch ein Länder- und Zeitvergleich ist aufgrund dessen nur bedingt möglich.

Am 20. August 2009 veröffentlichte die Europäische Kommission unter dem Titel Das BIP und mehr - Die Messung des Fortschritts in einer Welt im Wandel [9] eine Mitteilung an das Europäische Parlament. Darin wird die Entwicklung von neuen Messgrößen empfohlen.

Eine von dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy einberufene Expertenkommission [10], der fünf Nobelpreisträger angehören, soll eine alternative Berechnung erstellen. Dabei fordert die Kommission die Statistiker auf, nicht nur auf das Wirtschaftswachstum zu schauen, sondern das gegenwärtige „Wohlergehen“ eines Landes zu ermitteln. Dabei spiele das BIP weiterhin eine Rolle. Allerdings müssten zum Beispiel auch das gemittelte Haushaltseinkommen, Familienarbeit, Freizeit, Gesundheit und der Zustand der Umwelt mit einbezogen werden.“[11]

Am 17. Januar 2011 nahm die Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft des Bundestages die Arbeit auf. Diese soll bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2013 Vorschläge für eine neue Messgröße für Wohlstand und Lebensqualität erarbeiten, welche dann das Bruttoinlandsprodukt ablösen könnte.[12]
Literatur

Paul R. Krugman, Maurice Obstfeld: Internationale Wirtschaft. Theorie und Politik der Außenwirtschaft. 7. Auflage. Pearson, München 2006, ISBN 978-3-8273-7199-7, S. 39 ff.
Thomson Datastream Navigator, Advance 4.0 Quarterly National Accounts, Copyright OECD, abgerufen am 18. April 2008

Weblinks
Wiktionary Wiktionary: Bruttoinlandsprodukt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Gross domestic product – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Bundeszentrale für politische Bildung: Bruttoinlandsprodukt
Bundeszentrale für politische Bildung, Wissen: Globalisierung: Welt-Bruttoinlandsprodukt
Bundeszentrale für politische Bildung, Wissen: Globalisierung: BIP pro Kopf
Deutsche Bank Research: BIP allein macht nicht glücklich – Wohlergehen messen ist sinnvoll, aber schwierig, 4. Oktober 2006 (PDF)
Pearson: Internationale Wirtschaft Theorie und Politik der Außenwirtschaft (PDF; 955 kB)
Bye, bye BIP oder: Wie misst man den sozialen Fortschritt? ZEIT Blog

Einzelnachweise

Statistisches Bundesamt: Bruttoinlandsprodukt (BIP) abgerufen am 20. April 2008
Bundeszentrale für politische Bildung: Wissen: Globalisierung: BIP pro Kopf, abgerufen am 22. April 2008
Bundeszentrale für politische Bildung: Wissen: Globalisierung: Welt-BIP, abgerufen am 3. Dezember 2008
"Weil es vom Einkommen abhängt, in welchem Umfang das Vermögen gemehrt und die Bedürfnisse befriedigt werden können, richtet sich das wirtschaftliche Streben der Menschen in erster Linie auf die Erzielung von Einkommen, liegt der Kern des gesellschaftspolitischen Wohlstandsziels in der Steigerung des Netto-Sozialprodukts." Herbert Giersch: Allgemeine Wirtschaftspolitik. Erster Band: Grundlagen. Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler: Wiesbaden 1961. S. 86 ISBN 3-409-88282-0.
Hans Albert: Ökonomische Ideologie und politische Theorie. Verlag Otto Schwartz & Co: Göttingen 2. Aufl. 1972. S. 82 f.
Measuring economies. Grossly distorted picture; The Economist, 9. Februar 2006
Romina Boarini, Asa Johansson, Marco Mira d'Ercole: Alternative Measures of Well-Being in Economic Policy Reforms: Going for Growth 2006, OECD, 2006; Zusammenfassung (englisch), Working Paper (englisch)
http://www.wiwi.uni-tuebingen.de/cms/fileadmin/Uploads/Schulung/V3/Lehre/Vergangene_Semester/WS2006_07/MakroI/Big_Mac_Index_2006.pdf, abgerufen am 5. Mai 2008
Das BIP und mehr - Die Messung des Fortschritts in einer Welt im Wandel Europäische Kommission, 20. August 2009
http://stiglitz-sen-fitoussi.fr/en/index.htm Commission on the Measurement of Economic Performance and Social Progress
Rechnen für eine bessere Welt, die tageszeitung, 16. September 2009
Wann geht es Deutschland gut? - Die Suche nach einer neuen Messgröße, consilia::blog, 18. Januar 2011

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