WAZ: Portugal in der Pflicht - Kommentar von Sabine Brendel
Essen (ots) - Das verschuldete Portugal hat Glück bei seinem Hilferuf in Richtung Europa. Um europäische Notkredite über 78 Milliarden Euro zu erhalten, muss das kriselnde Land zwar massiv sparen, aber nicht so stark und so schnell wie zunächst befürchtet. Das ist eine gute Nachricht. Damit sich Portugal aus seiner Krise herauswindet, ist Einigkeit in dem Land nötig. Ein früherer strikterer Sparplan scheiterte am Widerstand der Opposition, Portugals Ministerpräsident José Sócrates trat daraufhin zurück. In einem Monat stehen Neuwahlen an - derzeit führt die Opposition in Umfragen. Daher ist eine parteiübergreifende Zustimmung zum Sparpaket wichtig, damit es nach den Wahlen Bestand hat. Das Sparpaket wiederum ist Pflicht, damit Portugal überhaupt Nothilfe erhält. Zudem muss der verschuldete Staat seinen Haushalt in Ordnung bringen, um finanziell endlich zu gesunden. Das ist ebenfalls in deutschem Interesse - auch wenn die Bundesrepublik zusammen mit anderen europäischen Ländern Portugal kein Geld schenkt, sondern verleiht. Denn nur ein Staat, der seinen Haushalt in den Griff bekommt, kann Schulden und Kredite zurückzahlen.
chda am 11. Mai 11
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